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Weltweit - wie hier vor der Botschaft von Saudi Arabien in Berlin im Mai - wird gegen das Urteil gegen Raif Badawi protestiert.
© dpa

Auszeichnung des EU-Parlaments: Saudischer Blogger Raif Badawi erhält Sacharow-Preis

Der inhaftierte saudi-arabische Blogger Raif Badawi erhält den diesjährigen Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit. Dies teilte das Europaparlament mit.

Der inhaftierte saudische Blogger Raif Badawi erhält den Sacharow-Preis des EU-Parlaments „für die geistige Freiheit“. Die Fraktionsvorsitzenden des Parlaments einigten sich am Donnerstag in Straßburg auf den 31-jährigen Wirtschaftswissenschaftler, hieß es nach Angaben aus den Fraktionen. Mitbewerber waren die demokratische Opposition in Venezuela und der im Februar ermordete russische Oppositionspolitiker Boris Nemzow. 

Badawi wurde 2014 in Saudi-Arabien zu zehn Jahren Haft und 1000 Stockhieben verurteilt, weil er auf seinem Blog den Islam beleidigt haben soll. Verliehen wird die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung am 16. Dezember in Straßburg.

Der Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit wird seit 1988 jährlich vom Europäischen Parlament vergeben. Es zeichnet damit Persönlichkeiten und Institutionen aus, die sich besonders für Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten, die Achtung des Völkerrechts und die geistige Freiheit einsetzen.

Benannt ist die Auszeichnung nach dem sowjetischen Physiker und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow (1921-1989). Die Europaabgeordneten wollen mit ihr die Menschenrechte und Demokratie in aller Welt fördern. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan und Südafrikas Ex-Präsident Nelson Mandela.

Die Entscheidung für einen Preisträger fällt in mehreren Stufen. Nachdem die Abgeordneten und ihre Fraktionen Kandidaten vorgeschlagen haben, treffen der Außen- und der Entwicklungsausschuss eine Auswahl von drei Finalisten. Die Konferenz der Präsidenten, bestehend aus den Vorsitzenden der Fraktionen und dem Parlamentspräsidenten, wählt schließlich einen Gewinner aus. (AFP/KNA)

Einen Beitrag zur Meinungsfreiheit von Raif Badawi lesen Sie hier.

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