Frankreich: Sarkozy entgeht Prozess in Bettencourt-Affäre
Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy muss wegen der Korruptions- und Spendenaffäre um L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt vermutlich nicht vor Gericht. Die zuständigen Untersuchungsrichter beurteilten die Beweislage als zu dünn.
Frankreichs konservativer Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy entgeht im Zusammenhang mit dem Vorwurf illegaler Wahlkampffinanzierung einem Prozess. Die Untersuchungsrichter im südfranzösischen Bordeaux ließen die Vorwürfe gegen Sarkozy in der sogenannten Bettencourt-Affäre fallen, wie am Montag aus informierten Kreisen verlautete. Gegen Sarkozy war im März ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, weil der Verdacht bestand, er habe der L'Oréal-Milliardärin Liliane Bettencourt für seinen Präsidentschaftswahlkampf 2007 illegale Spenden aus der Tasche gezogen.
Dass die Untersuchungsrichter nun keinen Prozess gegen Sarkozy anordneten, ist ein wichtiger Erfolg für den Politiker, der mit einem politischen Comeback zu den Präsidentschaftswahlen 2017 liebäugelt. Laut Medienberichten soll in der Bettencourt-Affäre aber zehn weiteren Beschuldigten ein Prozess wegen „Ausnutzung der Schwäche“ der heute 90-jährigen Bettencourt gemacht werden. Unter ihnen ist auch der frühere französische Haushaltsminister Eric Woerth. (afp/dpa)
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