„Unerwünschte Personen“: Russland weist 18 Mitglieder der EU-Vertretung aus
Die EU-Mitarbeiter sind in Russland zu „unerwünschten Personen“ erklärt worden. Sie müssen das Land verlassen.
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts hat Russland 18 Mitglieder der EU-Vertretung in Moskau des Landes verwiesen. Die EU-Mitarbeiter seien zu "unerwünschten Personen" erklärt worden und müssten Russland "in der nahen Zukunft verlassen", teilte das russische Außenministerium am Freitag mit. Die EU nannte die Ausweisungen "ungerechtfertigt".
"Für die Entscheidung der russischen Behörden vom Freitag gibt es keine Gründe, die über eine reine Vergeltungsmaßnahme hinausgehen", erklärte der diplomatische Dienst der EU in Brüssel. "Die von Russland gewählte Vorgehensweise wird seine internationale Isolierung weiter vertiefen."
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Wie das Außenministerium in Moskau weiter mitteilte, wurde der Leiter der EU-Mission in Russland, Markus Ederer, einbestellt. Dabei sollte die Kritik Moskaus an der Ausweisung von 19 Mitgliedern der russischen Vertretung bei der Europäischen Union Anfang April vorgetragen werden.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte 19 Vertreter Russlands bei der EU zu "unerwünschten Personen" erklärt. Zur Begründung führte Borrell "illegale" und "störende" Aktionen der russischen Mission bei der EU an.
In den vergangenen Wochen hatten zahlreiche europäische Länder zusammengenommen hunderte russische Diplomaten ausgewiesen. Teils wurden die Ausweisungen offiziell mit dem russischen Militäreinsatz in der Ukraine begründet, teils mit Spionagevorwürfen. (AFP)