Diplomatischer Streit: Russland verurteilt Trumps Kuba-Politik
Russland hat die USA wegen ihrer Wende in der Kuba-Politik kritisiert und dem Karibik-Staat seine Solidarität zugesichert. Die neue Haltung der USA gegenüber Kuba erinnere an "die Rhetorik des Kalten Krieges".
Russland hat die von US-Präsident Donald Trump verkündeten neuen US-Reise- und Handelsbeschränkungen für Kuba scharf kritisiert. Die neue Linie gegenüber Kuba "bringt uns zurück zu einer fast schon vergessenen Rhetorik aus der Zeit des Kalten Krieges", erklärte das russische Außenministerium am Sonntag auf seiner Website. Trump hatte am Freitag die Rücknahme von Lockerungen bei den Reise- und Handelsbeschränkungen mit dem Karibikstaat verkündet, die unter seinem Vorgänger Barack Obama eingeführt worden waren
Trumps Kursänderung zeige, dass der "Anti-Kuba-Diskurs immer noch weit verbreitet ist", hieß es in der Erklärung weiter. Dies sei bedauerlich. Zugleich drückte Moskau seine "unerschütterliche Solidarität" mit Kuba aus.
Auch die Regierung in Havanna hatte Trumps Kurswechsel verurteilt. Durch Trumps Anordnung werden Finanztransaktionen mit dem kubanischen Tourismuskonzern Gaesa verboten, hinter dem die Armee des Landes steht. Gaesa betreibt Joint Ventures auch mit US-Unternehmen, unter anderem mit der Hotelkette Marriott. An der Spitze des Tourismuskonzerns steht der Schwiegersohn des kubanischen Präsidenten Raúl Castro, Luis Rodríguez López-Callejas.
Die Kuba-Krise im Oktober 1962 war ein Höhepunkt des Kalten Krieges. Die Sowjetunion reagierte damals auf die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in der Türkei mit dem Beschluss, selbst solche Raketen auf Kuba zu stationieren. Noch während des Schiffstransports dieser Waffen nach Kuba drohte US-Präsident John F. Kennedy mit dem Einsatz von Atomwaffen, um eine Stationierung zu verhindern. Die Sowjetunion lenkte ein und verzichtete auf die Stationierung, im Gegenzug versicherten die USA, sie würden keine Invasion Kubas betreiben. (AFP/Reuters)