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Rentner können sich auf einen kräftigen Zuwachs bei der Rente ab 1. Juli freuen.
© Marijan Murat/dpa

Altersvorsorge: Renten steigen so stark wie seit 23 Jahren nicht mehr

Im Westen steigen die Renten zum 1. Juli um 4,25 Prozent, im Osten sogar um 5,95 Prozent. So viel Zuwachs gab es lange nicht mehr.

Von Matthias Schlegel

Dass es zum Juli ein kräftiges Plus bei den Renten geben würde, war seit langem bekannt. Nun hat das Bundesarbeitsministerium die konkreten Zahlen veröffentlicht, womit die 20,6 Millionen Rentner künftig rechnen können: Nach den nun vorliegenden Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung Bund steht es fest, dass die Rentenanpassung zum 1. Juli 2016 eine Steigerung der Renten in Westdeutschland um 4,25 Prozent und in den neuen Ländern um 5,95 Prozent bringt. Der aktuelle Rentenwert wird im Osten dann 94,1 Prozent des Westwertes betragen. Bislang waren es 92,6 Prozent.

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) wies darauf hin, dass dies das stärkste Plus seit 23 Jahren sei. "Die umlagefinanzierte Rente bewährt sich", sagte die Ministerin. Das sei "eine gute Nachricht, gerade in Zeiten niedriger Zinsen". Nahles sagte, die Erhöhung habe keine Auswirkung auf den Beitragssatz für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Dieser bleibe in den kommenden Jahren stabil bei 18,7 Prozent des Bruttolohns.

Entscheidend für die Rentenanpassung ist die Lohnentwicklung. In den alten Bundesländern betrug die Lohnsteigerung 3,78 Prozent und in den neuen Ländern 5,48 Prozent, Ein-Euro-Jobs werden dabei nicht berücksichtigt. In die Berechnung einbezogen wird auch die beitragspflichtige Entgeltentwicklung der Versicherten, die für die Einnahmen der gesetzlichen Rentenversicherung entscheidend ist. Hinzu kommt ein statistischer Sondereffekt, der sich der Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) aus dem Jahr 2014 ergibt. Er führt dazu, dass die anpassungsrelevante Lohnentwicklung um rund einen Prozentpunkt steigt.

Nicht nur die Lohnentwicklung, auch die Entwicklung des zahlenmäßigen Verhältnisses von Rentenbeziehenden zu Beitragszahlenden wird bei der Anpassung der Renten berücksichtigt. Dies ist der so genannte Nachhaltigkeitsfaktor. Er wirkt sich in diesem Jahr mit einem Plus von 0,18 Prozentpunkten auf die Rentenanpassung aus.

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