Irak: Regierungstruppen und IS-Kämpfer bereiten Schlacht um Ramadi vor
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" will die am Wochenende eroberte irakische Stadt Ramadi offenbar unbedingt halten. IS-Kämpfer befestigen den Ort vor dem erwarteten Angriff von Regierungssoldaten und schiitischen Milizen. Tausende Menschen sind auf der Flucht.
Im Irak bereiten sich Regierungstruppen und die verfeindete Extremistengruppe "Islamischer Staat" (IS) auf eine neue Schlacht um die strategisch wichtige Stadt Ramadi vor. Während die Armee am Dienstag Panzer und Artillerie-Geschütze um den Ort in der Provinz Anbar in Stellung brachte, legten die Islamisten nach Angaben von Augenzeugen Minenfelder an und errichteten Verteidigungsanlagen.
Ein Vertreter der örtlichen Regierung rief die Bevölkerung auf, sich gegen den IS zu erheben. Aufseiten der Armee stehen auch Tausende schiitische Milizionäre bereit, die Stadt zurückzuerobern. Sie sprachen von einer bevorstehenden “Schlacht um Anbar“.
Diskussion um Einsatz der Milizen
Insbesondere in den USA ist der Einsatz der schiitischen Milizen gegen den sunnitischen IS allerdings umstritten, da sie vom Iran unterstützt werden. Zudem wird befürchtet, dass aus dem Kampf gegen den IS ein offener Konflikt zwischen den beiden islamischen Glaubensrichtungen werden könnte. Allerdings ist die irakische Armee nicht stark genug, um allein gegen die Islamisten bestehen zu können.
Ein Sprecher der US-Regierung sagte am Dienstag, die schiitischen Kämpfer stünden unter dem Kommando der irakischen Regierung. Die USA unterstützten in dieser Konstellation ihren Einsatz.
Terrormiliz erobert Waffen
Der IS hatte am Sonntag Ramadi eingenommen und damit der irakischen Regierung und ihren US-geführten Verbündeten eine deutliche Niederlage zugefügt. Irakische Regierungstruppen hatten die Stadt verlassen. Dem IS fielen deshalb unter anderem Panzer, gepanzerte Truppentransporter und Artilleriegeschütze in die Hände, mit denen die Miliz den Ort nun verteidigen kann. Durch den Vorstoß des IS in Ramadi sind nach Angaben der Vereinten Nationen 25.000 Menschen auf der Flucht. (AP,Reuters)