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Teilnehmer einer Kundgebung der islamfeindlichen Pegida-Bewegung.
© Sebastian Kahnert/dpa

"Mitte"-Studie der Uni Leipzig: Rechtsextrem und gewaltbereit - ein Alarmsignal

Der Uni Leipzig zufolge ist jeder Fünfte bereit, sich mit körperlicher Gewalt gegen Fremde durchzusetzen. Es geht nicht mehr nur um Neonazis im klassischen Sinn. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Matthias Meisner

Soll das eine Entwarnung sein? Die manifest rechtsextreme Einstellung in der deutschen Bevölkerung, seit 2002 von Wissenschaftlern aus Leipzig in „Mitte“-Studien erhoben, ist in den vergangenen Jahren nicht gewachsen.

Im Gegenteil. Aktuell liegt sie bei 5,4 Prozent. Das sind die, bei denen alles zusammenkommt – Befürwortung einer rechtsautoritären Diktatur, Chauvinismus, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, Sozialdarwinismus und Verharmlosung des Nationalsozialismus. Vor vier Jahren lag der Wert noch bei neun Prozent.

Doch das ist nur die eine Seite. Die andere: Längst sind es nicht mehr nur die heimlichen rechtsextremen Einstellungsmuster. „Enthemmte Mitte“ haben die Leipziger Autoren ihre Studie bewusst überschrieben. Denn es geht eben nicht mehr nur um Neonazis im klassischen Sinn. Sondern um viele, die sich lautstark Gehör verschaffen und, etwa bei Pegida, auf die Straße gehen. Oder für die AfD stimmen – eine Partei, die für Personen mit rechter Einstellung zur Heimat geworden ist.

Jeder fünfte Befragte sagt, er sei bereit, sich mit körperlicher Gewalt gegen Fremde durchzusetzen. Entwarnung? Von wegen. Ein Alarmsignal.

Oliver Decker (links) und Elmar Brähler von der Universität Leipzig am Mittwoch bei der Präsentation der Studie "Die enthemmte Mitte. Autoritäre und rechtsextreme Einstellungen".
Oliver Decker (links) und Elmar Brähler von der Universität Leipzig am Mittwoch bei der Präsentation der Studie "Die enthemmte Mitte. Autoritäre und rechtsextreme Einstellungen".
© Kay Nietfeld/dpa

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