Widerstand gegen Waldrodung: Räumung des Hambacher Forsts vor dem Abschluss
Bis zum Samstag hat die Polizei 77 Baumhäuser im Hambacher Forst entfernt. Die Räumung steht damit kurz vor dem Abschluss. Die Proteste dagegen gehen weiter.
Die Räumung des Hambacher Forsts steht nach Einschätzung der Polizei vor einem baldigen Abschluss. 77 Baumhäuser seien bis Samstagabend geräumt und entfernt worden, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag in Aachen. Wann genau die Räumung komplett abgeschlossen sein werde, könne aber noch nicht gesagt werden - es sei durchaus möglich, dass noch bisher unentdeckte Hütten gefunden würden. „Das kann noch dauern.“
Der Energiekonzern RWE will einen Großteil des Waldes roden lassen, um einen Tagebau zu erweitern. Nach Auffassung des Konzerns ist das zwingend notwendig für die Sicherung der Stromproduktion in Braunkohlekraftwerken. Umweltschützer betonen hingegen die Bedeutung des 12.000 Jahre alten Waldes für den Klimaschutz und die Artenvielfalt.
Ursprünglich war die Polizei von 50 bis 60 Baumhäusern ausgegangen. Nun vermuten die Beamten, dass Aktivisten neue Hütten in den Bäumen bauen und damit die Zahl der Hindernisse für die Ordnungskräfte erhöhen. Von Aktivisten war zu hören, dass es in dem Forst noch immer besetzte Baumhäuser gebe.
Zu einer Anti-Rodungs-Protestkundgebung kamen am Sonntag nach Angaben der Veranstalter mehr als 10.000 Menschen - für sie stand ein Waldspaziergang auf dem Programm. Auch in Berlin gab es Protestaktionen. Von der Polizei gab es zunächst keine Teilnehmerzahlen. Da die Beamten mit der Protestveranstaltung beschäftigt waren, fuhren sie ihre Räumungsarbeiten am Sonntag vorerst herunter. (dpa)
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