Gefecht PKK gegen Polizei in der Türkei: Prokurdischer Anwalt erschossen
Während eines Gefechts zwischen der Polizei und der PKK ist der unbeteiligte Anwalt Tahir Elci von einer Kugel tödlich getroffen worden. Auch ein Polizist starb.
Bei Gefechten zwischen Sicherheitskräften und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK im südosttürkischen Diyarbakir sind der Chef der Anwaltskammer der Kurdenmetropole und ein Polizist getötet worden. Das bestätigte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag bei einer Rede im westtürkischen Balikesir.
Die Nachrichtenagentur DHA berichtete, der prokurdische Anwalt Tahir Elci habe mit einer Gruppe von Anwälten im Viertel Sur vor Journalisten gesprochen, als er getroffen wurde. Mehrere Personen seien verletzt worden. Von welcher Seite die tödlichen Schüsse abgefeuert wurden, blieb zunächst unklar.
In Diyarbakir kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen der Jugendorganisation der PKK und der Polizei. Der bekannte Rechtsanwalt war im Oktober unter dem Vorwurf der "terroristischen Propaganda" für die vorübergehend festgenommen worden. Gegen seine Festnahme hatte es Proteste auch vor dem Justizpalast in Istanbul gegeben.
Elci selbst hatte bei seiner Festnahme gesagt, das Vorgehen der Behörden zeige, wie schlecht es um die Meinungsfreiheit in der Türkei stehe. Grund für seine Festnahme war ein Fernsehinterview gewesen, in dem Elci gesagt hatte, die PKK sei "keine terroristische Organisation". (AFP, dpa)