Amoklauf in Einkaufszentrum im US-Bundesstaat Washington: Polizei fasst Schützen von Burlington - fünf Menschen tot
In einem Einkaufszentrum im US-Bundesstaat Washington hat ein Mann fünf Menschen erschossen. Nun hat die Polizei den mutmaßlichen Amokschützen gefasst. Das Motiv ist weiter unklar.
Rund 24 Stunden nach einer Schießerei in einem Einkaufszentrum im US-Bundesstaat Washington hat die Polizei den mutmaßlichen Amokschützen gefasst. Der Schütze sei von den Behörden festgenommen worden, teilte Polizeisprecher Mark Francis am Samstag (Ortszeit) im Internetdienst Twitter mit.
Der mit einem Gewehr bewaffnete Mann hatte am Freitagabend in der Kleinstadt Burlington das Feuer in der Kosmetikabteilung des Kaufhauses Macy's eröffnet und fünf Menschen getötet - drei Frauen, ein 16-jähriges Mädchen sowie einen Mann. Danach habe der Schütze den Laden zu Fuß verlassen.
Die Meldungen über die Herkunft des Schützen variieren. Während die Nachrichtenagentur AFP berichtet, der Schütze werde als Mann lateinamerikanischer Herkunft beschrieben, spricht die Nachrichtenagentur dpa lediglich von einem 20-Jährigen. Der Meldung zufolge wurde der 20-Jährige am Samstagabend (Ortszeit) in der Nähe seiner Wohnung in Oak Harbor gestellt, als er eine Straße entlangging. Er sei unbewaffnet gewesen und habe keinen Widerstand geleistet. Vielmehr habe er sich wie ein Zombie verhalten, zitierten Medien einen Polizisten. Wie es weiter hieß, führten Fotos einer Sicherheitskamera und Hinweise aus der Bevölkerung zu der Festnahme. Auch von der Polizei von Burlington gibt es bisher keine Informationen zu Herkunft.
Zum Täter verlautete, er sei Besitz von drei legal erworbenen Waffen gewesen, die er von seinem Vater gestohlen habe. Dem Bundeskriminalamt FBI zufolge gab es am Wochenende keine Hinweise auf Terrorismus-Verbindungen. Das Motiv des Täters war zunächst aber weiter unklar, wie der Polizeichef der Nachbarstadt Mount Vernon, Chris Cammock, sagte.
Aktueller Stand der Ermittlungen, getwittert vom Polizeisprecher Mark Francis
Eine Waffe wurde in dem Einkaufszentrum Cascade Mall gefunden. Der Lokalsender K5 berichtete, die Ex-Freundin des Mannes habe in der Vergangenheit in dem Kaufhaus der Macy's-Kette gearbeitet, in dem sich die Tat ereignete. Der Schütze habe in der Kosmetikabteilung rund eine Minute lang mehrere Schüsse aus einem Gewehr abgefeuert und die Waffe dann auf einer Verkaufstheke abgelegt. Vier Frauen starben sofort, ein Mann erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Nach dem Angriff wurde die Cascade Mall geräumt, Sanitäter und Ärzte kümmerten sich um die Verletzten.
Die Polizei startete eine Großfahndung und suchte mit Hundestaffeln nach dem Mann. Die 8000-Einwohner-Stadt Burlington liegt 110 Kilometer nördlich von Seattle, kurz vor der kanadischen Grenze.
"Ich habe einen Schuss gehört, dann sah ich zwei oder drei Leute wegrennen - und dann kam ein Schuss nach dem anderen", berichtete Armando Patino, der in einem Mobilfunkladen arbeitet, dem Sender. "Manche wussten nicht, wohin sie gehen sollten. Ich habe sie dann einfach in den Laden geholt, dort haben wir in den hinteren Räumen dann gewartet, bis man uns sagte, dass wir die Mall verlassen sollen." (AFP, dpa)