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Beten für den Präsidenten: Pastor Andrew Brunson und Donald Trump im Weißen Haus
© AFP/Roberto Schmidt

Andrew Brunson beim US-Präsidenten: Pastor bittet Gott um "übernatürliche Weisheit" für Trump

Nach seiner Freilassung aus türkischer ist Pastor Andrew Brunson beim US-Präsidenten zu Gast. Trump beteuert, keinen Deal mit der Türkei gemacht zu haben.

Der zwei Jahre lang in der Türkei festgehaltene US-Pastor Andrew Brunson hat bei seinem Empfang im Weißen Haus für US-Präsident Donald Trump gebetet. „Wir würden gerne für Sie beten“, sagte Brunson am Samstag im Oval Office, wo Trump ihn nach seiner Rückkehr aus der Türkei empfing. „Wir beten als Familie oft für Sie.“ Trump entgegnete unter Gelächter der Anwesenden: „Ich brauche es wahrscheinlich mehr als jeder andere in diesem Raum.“ Der Präsident fügte dann ernst hinzu: „Das wäre sehr schön, danke.“

Brunson kniete vor Trump zum Gebet nieder und legte dem Präsidenten die linke Hand auf die Schulter. Dann betete er: „Oh Gott, ich bitte Dich, dass Du Deinen Heiligen Geist über Präsident Trump ergießt. Dass Du ihm übernatürliche Weisheit gibst, um alle Pläne, die Du für dieses Land und für ihn hast zu erfüllen.“

Weiter betete der Pastor: „Ich bitte darum, dass Du ihm Weisheit gibst, wie er dieses Land zur Rechtschaffenheit führt. Ich bitte darum, dass Du ihm Beharrlichkeit und Ausdauer und Mut gibst, für die Wahrheit zu stehen. Ich bitte darum, dass Du ihn vor Verleumdung durch Feinde schützt, vor jenen, die unterhöhlen. Ich bitte darum, dass Du ihn zu einem großen Segen für dieses Land machst.“

Die USA haben nach den Worten Trumps keine Gegenleistung für die Freilassung Brunsons in der Türkei erbracht. „Ich mache keine Deals für Geiseln“, schrieb Trump auf Twitter. „Es wurde kein Deal mit der Türkei für die Freilassung und Rückkehr von Pastor Andrew Brunson gemacht.“

Bei dem Empfang Brunsons im Weißen Haus bedankte sich Trump mehrfach beim türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. „Ich möchte Präsident Erdogan dafür danken, das ermöglicht zu haben“, sagte er. „Es war nicht leicht, und es war für ihn nicht leicht.“

Trump fügte hinzu: „Wir haben lange und hart verhandelt.“ Erdogan versuchte mit einem Tweet an Trump, dem Eindruck entgegenzutreten, dass er auf den Gerichtsbeschluss zu Brunson Einfluss genommen haben könnte. Die türkische Justiz habe ihre Entscheidung auf unabhängige Weise getroffen, betonte Erdogan. Experten haben Zweifel an der Unabhängigkeit der türkischen Justiz. Ein Gericht in der westtürkischen Küstenmetropole Izmir hatte den Hausarrest und die Ausreisesperre Brunsons am Freitag aufgehoben.

Trump sagte am Samstagabend (Ortszeit) bei einer Wahlkampfrede in Richmond im Bundesstaat Kentucky: „Wir werden jetzt wahrscheinlich eine fantastische Beziehung zur Türkei aufbauen.“ Auch nach der Rückkehr Brunsons gibt es allerdings Streitpunkte zwischen Washington und Ankara: Der Nasa-Wissenschaftler Serkan Gölge - ein US-Staatsbürger - sowie einheimische Mitarbeiter von diplomatischen Vertretungen der USA sind weiterhin in der Türkei inhaftiert. Auf scharfe Kritik stößt außerdem, dass das Nato-Mitglied Türkei mit Russland den Kauf von S-400-Flugabwehrraketen vereinbart hat. (dpa)

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