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Papst Franziskus bei der Generalaudienz in Rom.
© dpa/Evandro Zanetti

Kritik an europäischer Flüchtlingspolitik: Papst vergleicht Aufnahmezentren mit Konzentrationslagern

Bei einer Zeremonie in Rom vergleicht Papst Franziskus Aufnahmezentren für Migranten in Griechenland mit Konzentrationslagern - doch da macht seine Kritik nicht Halt.

Papst Franziskus hat die Aufnahmezentren für Migranten in Griechenland mit Konzentrationslagern verglichen. Mit Blick auf die sogenannten Hotspots, etwa auf der Insel Lesbos, sagte er am Samstag in Rom: „Viele Flüchtlingslager sind Konzentrationslager - wegen der Menge an Menschen darin.“ Seine Worte fielen bei einer Zeremonie zum Gedenken an moderne christliche Märtyrer. Der Papst stellte den Vergleich zur Nazi-Zeit an, als er von einem Flüchtling berichtete, den er 2016 auf Lesbos getroffen hatte. Dessen Ehefrau sei wegen ihres christlichen Glaubens vor den Augen ihres Manns getötet worden.

"Das nennt sich Selbstmord"

Die Lage in den griechischen Registrierzentren - die sogenannten Hotspots auf den Ägäis-Inseln - ist seit Monaten angespannt. Auf den Inseln befinden sich insgesamt etwa 13 800 Flüchtlinge, die weiter nach Mitteleuropa oder zumindest zum griechischen Festland wollen. Auf dem Festland leben gut 50 000 Migranten. Papst Franziskus rügte auch grundsätzlich die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union.

Er pries die Großzügigkeit von Staaten wie Griechenland und Italien, wo die meisten Migranten anlanden, und kritisierte Abkommen, die eine gleichmäßige Verteilung auf alle Mitgliedstaaten verhindern. Einwanderung sei im Interesse Europas, sagte er. Die Europäer bekämen immer weniger Kinder, schlössen aber zugleich die Türen für Migranten. „Das nennt sich Selbstmord“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. (dpa)

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