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Ein Mann raucht einen Joint.
© Oliver Berg/dpa

Verkauf in lizenzierten Geschäften: Ostdeutsche Suchtärzte fordern kontrollierte Cannabis-Freigabe

Die Debatte über eine Legalisierung von Cannabis hat durch die Ampel-Sondierungsgespräche wieder Fahrt aufgenommen. Jetzt positionieren sich weitere Mediziner.

In der Debatte um eine Legalisierung von Cannabis haben sich ostdeutsche Suchtmediziner für einen Verkauf in lizenzierten Geschäften ausgesprochen. Mit einer kontrollierten Freigabe könne der illegale Handel eingedämmt werden, bei dem der Stoff oft mit synthetischen Drogen, Opiaten oder Heroin versetzt sei, sagte der Vorsitzende der Ostdeutschen Arbeitsgemeinschaft Suchtmedizin, Peter Jeschke, der „Mitteldeutschen Zeitung“.

Beim Verkauf in lizenzierten Geschäften sei auch fachkundige Beratung nötig, sagte er weiter. Auch der Jugendschutz müsse gewährleistet sein. Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerium reagierte gegenüber der Zeitung skeptisch und verwies auf ein internationales Abkommen zur Eindämmung von Drogenkonsum, an das Deutschland gebunden sei. Eine vollständige Legalisierung sei daher rechtlich nicht möglich.

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Vor dem Hintergrund der Sondierungsgespräche für eine mögliche Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte die Debatte über eine Legalisierung von Cannabis in Deutschland zuletzt wieder Fahrt aufgenommen. FDP und Grüne sind für eine Legalisierung von Cannabis und einen „Verkauf in lizenzierten Fachgeschäften“.

Die SPD hingegen befürwortet eine „regulierte Abgabe“ an Erwachsene zunächst in Modellprojekten, die von Präventions- und Beratungsangeboten begleitet werden. Im Ergebnispapier der Sondierungen, das Grundlage für die Koalitionsverhandlungen der Ampel-Parteien ist, spielt das Thema allerdings keine Rolle. (dpa)

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