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Syrische Regimegegner haben ein Kopfgeld auf den Präsidenten Assad ausgesetzt. Dessen Familie soll sich mittlerweile abgesetzt haben.
© dapd

Syrien-Konflikt: Oppositionelle bieten Millionen-Kopfgeld für Assad

In atemberaubendem Tempo reist Syrien-Vermittler Brahimi durch die Region. Er will nach 18 Monaten Aufstand und Krieg für Frieden sorgen. Die Regimegegner haben ein Kopfgeld auf Assad ausgesetzt.

Der neue UN-Vermittler Lakhdar Brahimi arbeitet mit Hochdruck an einem Plan für ein Ende des Blutvergießens in Syrien. Dabei setzt er stärker als sein Vorgänger Kofi Annan auf eine enge Kooperation mit Regionalmächten wie Ägypten und dem Iran.

Gegner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad haben unterdessen 25 Millionen US-Dollar (rund 19 Millionen Euro) Kopfgeld auf den Gewaltherrscher ausgesetzt. Die Summe erhalte, wer Assad „tot oder lebendig“ fasse, zitierte die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag einen Kommandeur der von Deserteuren gegründeten Freien Syrischen Armee (FSA). Das Geld werde von oppositionellen syrischen Geschäftsleuten gezahlt.

Brahimi flog in der Nacht von Kairo in die Türkei, wo er ein syrisches Flüchtlingslager besuchte. Anschließend ging es weiter nach Jordanien. Ein Mitglied seiner Delegation sagte vor der Abreise in Kairo, Brahimi werde möglicherweise bald zu einem zweiten Gespräch mit Präsident Baschar al-Assad nach Syrien reisen.

Auch mit den Kommandeuren der FSA hat Brahimi nach Angaben von Aktivisten bereits gesprochen. Sie berichteten, der Algerier habe über den Internet-Telefonieanbieter Skype eine Videokonferenz mit den Anführern der Deserteure in Syrien abgehalten. Brahimi habe für einen Waffenstillstand geworben und erklärt, die syrische Führung sei bereit zum Dialog. Der FSA-Kommandeur in Aleppo, Oberst Abdel Dschabar al-Akaidi habe jedoch erwidert: „Es gibt keinen Dialog mit Verbrechern.“ Ohne Ergebnis endete in der Nacht auch ein Außenministertreffen zum Syrienkonflikt in Kairo, an dem der Iran, Ägypten und die Türkei teilnahmen. Saudi-Arabien war dem Treffen ferngeblieben, zu dem Ägyptens Präsident Mohammed Mursi eingeladen hatte. Auch Brahimi sprach mit den Ministern. Als Journalisten den iranischen Außenminister Ali-Akbar Salehi nach dem Treffen auf die Aktivitäten der Revolutionsgarden in Syrien ansprachen, antwortete dieser ausweichend.

In der syrischen Provinz Deir as-Saur kamen bei einem Angriff der Regierungstruppen mit Hubschraubern nach Angaben von Oppositionellen 16 Menschen ums Leben. Landesweit sollen 44 Menschen getötet worden sein. Kämpfe wurden am Dienstag aus den südlichen Vororten der Hauptstadt Damaskus gemeldet. In einem Stützpunkt der Luftwaffe in der Provinz Daraa sollen Deserteure ein Munitionsdepot in die Luft gesprengt haben. (dpa)

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