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Abdel Fattah al-Sisi will sich nach seiner Wahl zum Präsidenten sofort an die Arbeit machen.
© AFP

Präsidentschaftswahl in Ägypten: Offizielles Endergebnis: Al-Sisi gewinnt mit knapp 97 Prozent

Ex-Armeechef Abdel Fattah al-Sisi wird am Wochenende als Präsident vereidigt. Er will "Ägypten besser machen und Stabilität zurückzubringen".

Drei Jahre nach dem Sturz des ägyptischen Langzeitpräsidenten Husni Mubarak rückt wieder ein Mann aus dem Militär an die Spitze des Staates. Nach den am Dienstag verkündeten offiziellen Ergebnissen wurde der ehemalige Armeechef Abdel Fattah al-Sisi mit 96,9 Prozent der Stimmen zum neuen Präsidenten gewählt.
In einer Fernsehansprache sagte der Feldmarschall: „Jetzt ist es Zeit, mit der Arbeit zu beginnen, Ägypten besser zu machen und Stabilität zurückzubringen.“ Al-Sisi bedankte sich bei den Ägyptern, die sich „vor den Wahllokalen eingereiht haben, um die Zukunft des Landes zu gestalten“.

Der einzige Mitbewerber bei der dreitägigen Abstimmung in der vergangenen Woche war der Linkspolitiker Hamdien Sabahi. Er kam auf 3,1 Prozent, wie die Wahlkommission am Dienstag in Kairo bekanntgab.
Die Wahlbeteiligung betrug demnach 47,45 Prozent.

Es war die zweite Präsidentenwahl in Ägypten, seit das Mubarak-Regime im Arabischen Frühling 2011 entmachtet wurde. Die erste Wahl nach dem Umsturz hatte im Sommer 2012 der Muslimbruder Mohammed Mursi gewonnen, der allerdings ein Jahr später vom Militär gestürzt wurde. Mursi war der bislang erste und einzige Zivilist an der Staatsspitze in Ägypten. Al-Sisi war zum Zeitpunkt der Entmachtung Mursis der Oberbefehlshaber der Armee, die seitdem ungeachtet internationaler Kritik hart gegen die Muslimbruderschaft vorgeht.

Vereidigung am Wochenende

Saudi-Arabiens König Abdullah kündigte nach dem offiziellen Wahlsieg von Feldmarschall al-Sisi eine Geberkonferenz für Ägypten an. Wie die offizielle Nachrichtenagentur SPA berichtete, lobte er zugleich den Ausgang der Präsidentenwahl am Nil. Mit der geplanten Konferenz solle Ägypten geholfen werden, aus der Wirtschaftskrise herauszukommen. Das ölreiche Königreich gehört zu den wichtigsten Unterstützern des Ex-Militärchefs und hat seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mursi Milliardenhilfen in das klamme Ägypten gepumpt.

Auf dem zentralen Kairoer Tahrir-Platz versammelten sich Tausende Menschen, um den Sieg al-Sisis zu feiern. Der symbolträchtige Platz, auf dem im Arabischen Frühling die Massen demonstrierten, war bereits ab dem Morgen für die Feierlichkeiten gesperrt. „Sisi, Sisi“, riefen die Menschen und hielten Bilder des neuen Präsidenten in die Luft. Am Wochenende soll der neue Staatschef vereidigt werden. Mitte Juli sind Parlamentswahlen geplant. (dpa)

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