Abrüstung: Obama will Welt ohne Atomwaffen
Vor tausenden begeisterten Zuhörern in Prag hat der amerikanische Präsident für eine atomwaffenfreie Welt geworben. Die USA wollen ihr Arsenal verkleinern. Eine Welt ohne Atomwaffen sei möglich, sagte Obama.
Eine Welt ohne Atomwaffen sei möglich, sagte Obama. "Zusammen können wir das schaffen", rief er am Sonntag unter dem Jubel der Menschen auf dem Platz vor der Prager Burg.
Die Gefahr eines nuklearen Angriffs sei trotz des Ende des Kalten Krieges gestiegen, warnte Obama. Es sei fundamental für die Sicherheit der ganzen Welt, dass die Weiterverbreitung nuklearer Waffen und nuklearer Technologie verhindert werde.
Obama kündigte die Ratifizierung des UN-Vertrags zum Verbot von Atomwaffentests in den USA an. Die Verabschiedung des Abkommens wird seit Jahren im US-Senat blockiert. Innerhalb eines Jahres will der Präsident eine globale Gipfelkonferenz in den USA einberufen, bei der es um die bessere Sicherung nuklearen Materials in der Welt gehen soll.
Nordkoreas beunruhigende Raketentests
Obama forderte nach dem Langstreckentests Nordkoreas Konsequenzen und eine Bestrafung des Regimes in Pjönjang. Noch am Sonntagnachmittag soll der UN-Sicherheitsrat wegen Nordkorea zusammentreten.
Obama sprach auch den Klimawandel an: Die USA wollten die führende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel übernehmen. "Um die Erde zu schützen, ist es jetzt Zeit, die Art unseres Energieverbrauchs zu ändern", sagte er. Der Klimawandel müsse gemeinsam bekämpft werden. "Bei diesen gemeinsamen Anstrengungen sind die USA jetzt bereit, zu führen", ergänzte Obama unter dem Jubel einiger Zehntausend Zuhörer.
Die Bemühungen um ein neues weltweites Klimaschutzabkommen sind auch Thema des ersten EU-USA-Gipfels seit Obamas Amtsantritt, der anschließend im Prager Kongresszentrum stattfindet. Die EU hat sich dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2020 ein Fünftel ihres CO2-Ausstoßes einzusparen. Die US-Regierung verweigerte unter Obamas Vorgänger George W. Bush bindende Ziele.
Am Mittag kommen im Prager Kongresszentrum die 27 Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union zu ihrem ersten Gipfel mit dem US-Präsidenten zusammen. Zu den Themen des zweieinhalbstündigen Treffens dürften außer Abrüstung und Klimawandel auch der Afghanistan-Einsatz und der Nahost-Konflikt gehören. (dpa, rtr)