Rede zur Lage der Nation: Obama will Truppen aus Afghanistan abziehen
Obama will mehr Soldaten aus Afghanistan abziehen, als bisher geplant. Der Abzugsplan hat auch Konsequenzen für den Einsatz der Bundeswehr am Hindukusch.
US-Präsident Barack Obama will bis Anfang 2014 nach Angaben aus Regierungskreisen 34.000 Soldaten aus Afghanistan abziehen. Dies werde er am Dienstag in seiner Rede zur Lage der Nation bekanntgeben, hieß es in Washington. Die Abzugszahlen waren mit Spannung erwartet worden, da der amerikanische Truppenabbau auch Konsequenzen für den Einsatz der Bundeswehr und anderer Nationen am Hindukusch hat, die von der gewaltigen Militärmaschinerie der USA abhängig sind. Das Bundesverteidigungsministerium wollte sich erst allerdings nach der Vorlage der offiziellen Zahlen zu den Auswirkungen auf den deutschen Einsatz äußern.
Obama und der afghanische Präsident Hamid Karsai hatten im Januar verabredet, dass die Afghanen rascher die Verantwortung für den Kampfeinsatz in ihrem Land übernehmen sollen. Momentan sind noch etwa 66.000 US-Soldaten am Hindukusch stationiert. Endgültig soll der Kampfeinsatz der internationalen Truppen Ende 2014 abgeschlossen sein. Auch danach sollen jedoch noch ausländische Soldaten im Land sein, ihre Aufgabe wird aber nur noch die Ausbildung und Beratung der afghanischen Sicherheitskräfte sein. Der Umfang dieser Nachfolge-Truppe ist noch nicht bekannt. Derzeit sind knapp 4300 deutsche Soldaten am Hindukusch im Einsatz. (Reuters)