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US-Präsident Barack Obama verurteilte die Anschläge in Brüssel.
© AFP

Reaktionen zum Terror in Brüssel: Obama sagt Belgien Hilfe zu

Weltweit lösen die Anschläge in Brüssel Trauer und Bestürzung aus. Die Reaktionen im Überblick.

US-Präsident Barack Obama hat die Bombenanschläge in Brüssel scharf verurteilt und Belgien die Unterstützung der Vereinigten Staaten zugesagt. Zu Beginn seiner Rede in Kuba sprach Obama am Dienstag von "empörenden" Attacken gegen "unschuldige Menschen". Die Gedanken und Gebete der US-Bevölkerung seien bei den Menschen in Belgien. Der US-Präsident erklärte, seine Regierung sei bereit, "alles Notwendige" zu unternehmen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Welt müsse sich vereint gegen die "Geißel des Terrorismus" stellen. Nach Angaben des Weißen Hauses telefonierte Obama mit dem belgischen Regierungschef Charles Michel. Auch US-Außenminister John Kerry sprach mit seinem belgischen Kollegen Didier Reynders. Wie das Außenministerium in Washington mitteilte, drückte Kerry in dem Telefonat sein Beileid für die Opfer der "Terrorattacken" aus und bekräftigte, dass die USA an der Seite der belgischen Bevölkerung stünden.

Die Staats- und Regierungschefs der 28 EU-Staaten sprachen Belgien ihre Solidarität aus und kündigten an, gemeinsam und "mit allen notwendigen Mitteln" gegen terroristische Bedrohungen vorzugehen. "Die Europäische Union betrauert die Opfer der heutigen Terroranschläge in Brüssel", hieß es in der Erklärung, die von EU-Ratspräsident Donald Tusk veröffentlicht wurde. "Es war ein Angriff auf unsere offene demokratische Gesellschaft." Die Anschläge stärkten nur Europas "Entschlossenheit, die europäischen Werte und Toleranz gegen Angriffe der Intoleranten zu verteidigen", erklärten die 28 Staats- und Regierungschefs. "Wir werden geeint und standfest im Kampf gegen Hass, gewaltsamen Extremismus und Terrorismus sein."

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte: "Die abscheulichen Anschläge haben heute das Herz Belgiens und das Zentrum der Europäischen Union getroffen". Der Generalsekretär sprach den Opfern und Angehörigen sein Beileid aus und erklärte seine Solidarität mit der Bevölkerung und der Regierung Belgiens. "Der Generalsekretär hofft, dass die Verantwortlichen schnell zur Rechenschaft gezogen werden", heißt es in der Erklärung. "Er ist zuversichtlich, dass Belgiens und Europas Bekenntnis zu Menschenrechten, Demokratie und friedlichem Zusammenleben weiter die wahre und andauernde Antwort auf den Hass und die Gewalt sein wird, deren Opfer sie heute geworden sind."

Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU)
Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU)
© dpa

Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) verurteilt die Anschläge in Brüssel und drückt sein Mitgefühl mit den Opfern und Angehörigen aus. „Die Nachrichten, die uns aus Brüssel erreichen, sind ein Albtraum. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Hauptstadt Europas. Ihnen gilt in diesen schweren Stunden unser Mitgefühl und unsere Solidarität. Sie sind nicht allein. Wir müssen gegen den barbarischen Terror zusammenstehen", sagte Henkel in einer Stellungnahme. Der Terror bleibe eine der größten Bedrohungen für unser Zusammenleben. "Wir dürfen uns vom Terror nicht besiegen lassen. Dazu brauchen wir wachsame und verantwortungsvolle Sicherheitsbehörden. Gleichzeitig ist es wichtig, dass wir uns nicht einschüchtern lassen und unsere Lebensweise nicht der Furcht opfern. Wir müssen die Wut in Entschlossenheit und die Angst in Vorsicht umwandeln. Hieran entscheidet sich die Stärke unserer offenen Gesellschaft", erklärte Henkel weiter.

Die Behörden haben laut Henkel ihre Maßnahmen bereits nach den grausamen Anschlägen von Paris angepasst, insbesondere auch bei Fußballspielen. Das Sicherheitsniveau sei sehr hoch. Diese Erfahrungen werden wir auch bei künftigen Großveranstaltungen berücksichtigen. "Wir werden die Sicherheitslage fortlaufend bewerten und jedem sicherheitsrelevanten Hinweis nachgehen“, kündigte Henkel an.

Bundespräsident Joachim Gauck.
Bundespräsident Joachim Gauck.
© REUTERS

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat die Terrorattacken von Brüssel als Anschläge auf die Freiheit und die Europäische Union verurteilt. Die Ziele der Anschläge - ein internationaler Flughafen und eine U-Bahn-Station in der Nähe von EU-Institutionen - sprächen „dafür, dass dieser terroristische Anschlag nicht nur Belgien galt. Sondern unserer Freiheit, unserer Bewegungsfreiheit, der Mobilität und allen, die Teil der EU sind“, sagte er am Dienstag nach einem Treffen mit seinem serbischen Amtskollegen Nebojsa Stefanovic in Berlin. De Maizière ergänzte: „Deswegen fühlen wir uns genauso getroffen von diesem Anschlag.“ Er warnte vor einem Zurückweichen im Kampf gegen den Terror.

Bundesjustizminister Heiko Maas hat die Terroranschläge in Brüssel verurteilt. „Das ist ein schwarzer Tag für Europa. Diese abscheulichen Taten treffen uns alle. Wir stehen an der Seite von #Bruessel und der Belgier“, schrieb der SPD-Politiker am Dienstag auf Deutsch und Englisch bei Twitter. Bei Explosionen am Flughafen und in der U-Bahn von Brüssel sind am Dienstag mehrere Menschen getötet und etliche verletzt worden.

Regierungssprecher Steffen Seibert spricht den Opfern Solidarität zu und kündigt ein konsequentes Vorgehen gegen den Terror an.

Bundespräsident Joachim Gauck hat in einem Schreiben dem belgischen König Philippe sein Beileid ausgesprochen. Gauck, der sich zurzeit zu einem Staatsbesuch in China aufhält, schrieb am Dienstag dem König: „Die schrecklichen Verbrechen, die so viele Opfer gefordert haben, verurteile ich auf das Schärfste.“ Deutschland stehe angesichts der terroristischen Gewaltakte an der Seite Belgiens. „Gemeinsam werden wir unsere europäischen Werte, Freiheit und Demokratie, verteidigen“, erklärte Gauck. Der Bundespräsident erinnerte daran, dass er erst vor zwei Wochen Belgien besucht hatte. Umso tiefer fühle er sich dem Land und seinen Bürgern verbunden. Gauck sprach den Angehörigen der Opfer seine Anteilnahme aus: „Wir sind von den Ereignissen schockiert, teilen die Trauer des belgischen Volkes und fühlen den Schmerz der Familien und Freunde der Opfer nach. Den Angehörigen der Opfer wünsche ich Kraft in diesen dunklen Stunden, den Verletzten wünsche ich baldige Genesung.“

Der belgische Premierminister Charles Michel sprach von „blinden, gewalttätigen und feigen Anschläge“. Die Sicherheitskräfte wappneten sich gegen weitere Bluttaten.

Frankreichs Präsident François Hollande hat dem belgischen Volk seine Solidarität erklärt. „Durch die Anschläge von Brüssel ist ganz Europa getroffen“, teilte der Staatschef am Dienstag mit. Deshalb sei es nötig, dass Europa „die notwendigen Vorkehrungen gegenüber der Schwere der Bedrohung“ ergreife. Frankreich werde den Kampf gegen Terrorismus unerbittlich fortsetzen.

Zuvor hatte Innenminister Bernard Cazeneuve erneut eine engere europäische Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus verlangt. Er wiederholte Forderungen nach einer baldigen Beratung der umstrittenen Speicherung und Auswertung von Fluggastdaten im EU-Parlament sowie nach einem besseren Austausch von Informationen zwischen den Sicherheitsbehörden der Mitgliedstaaten.

Der niederländische König Willem-Alexander hat dem belgischen König Philippe sein Mitgefühl ausgesprochen. „Die Niederlande fühlen intensiv mit den Menschen, die davon betroffen sind, und den Bürgern von Brüssel, die jetzt in Unsicherheit und Angst leben“, heißt es in einer am Dienstag in Den Haag veröffentlichten Erklärung des Königs.

Willem-Alexander sprach von einer „erneuten schweren Prüfung für Europa“: „Jetzt müssen wir unsere gemeinsame Kraft beweisen und die Werte von Freiheit und Solidarität hoch halten.“

Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) meldete sich per Twitter. Er rief zu Solidarität und Zusammenstehen gegen den Terror auf.

Donald Tusk, Präsident des Europäischen Rates, äußerte sich ebenfalls solidarisch.

Der britische Premier David Cameron twitterte: "Ich bin schockiert und besorgt wegen der Ereignisse in Brüssel. Wir werden alles tun, um zu helfen."

Österreichs Außenminister Sebastian Kurz zeigte sich ebenfalls erschüttert.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Anschläge in Belgien als „barbarische Verbrechen“ verurteilt. Der Terrorismus kenne keine Grenzen und müsse daher in aktiver internationaler Zusammenarbeit bekämpft werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau. Putin habe dem belgischen König Philippe sein Beileid ausgesprochen, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Unter den Opfern bei mehreren Explosionen in Brüssel seien nach ersten Erkenntnissen keine russischen Staatsbürger, teilte das Außenministerium in Moskau mit.

Der Zentralrat der Muslime hat die Terrorangriffe in Brüssel als „feige Anschläge auf unschuldige Bürger“ verurteilt. „Wir stehen solidarisch an der Seite Belgiens“, erklärte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek am Dienstag in Köln. Die Terroristen wollten Angst und Schrecken verbreiten und die Gesellschaft spalten. „Lassen wir es gemeinsam dazu nicht kommen und allen Terroristen, egal welcher Couleur, entgegnen: Euch wird der Zorn Gottes und der gesamten Menschheit treffen.“

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