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Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).
© AFP/John MacDougall

„Die Zeit ist reif“: NRW-Ministerpräsident Wüst spricht sich für Frau im Schloss Bellevue aus

Unions-Politiker Hendrik Wüst fordert eine Frau als Nachfolgerin für Frank-Walter Steinmeier. Von der SPD kommt Kritik und ein Ratschlag an die CDU.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich für eine Frau als Nachfolgerin für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgesprochen. "Die Zeit ist aus meiner Sicht reif für eine Frau im Schloss Bellevue", sagte er der "Welt am Sonntag". Aus der SPD kam Kritik: "Wenn die CDU über Frauen nachdenkt, sollte sie in der eigenen Partei anfangen", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil der Zeitung.

Die Union habe die meisten Wahlleute in der Bundesversammlung und solle daher auch "den Anspruch auf einen eigenen Vorschlag haben", sagte Wüst. "Nachdem die Union die erste Bundeskanzlerin, die erste Bundesverteidigungsministerin und die erste EU-Kommissionspräsidentin gestellt hat, wäre es nur folgerichtig, wenn sie auch die erste Bundespräsidentin vorschlägt."

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"Eine Bundespräsidentin könnte gerade in diesen Zeiten, in denen der gesellschaftliche Zusammenhalt zur vordersten Staatsräson wird, wichtige neue Impulse geben", fuhr Wüst mit seinem Vorstoß fort. Einen konkreten Namen nannte er aber nicht - er könne "auch nur einen Gedankenprozess in der Union anregen".

Eine Wiederwahl von Steinmeier lehnt der NRW-Ministerpräsident damit ab. Daran kam Kritik aus Steinmeiers Partei. "Es besteht keinerlei Anlass, Frank-Walter Steinmeier infrage zu stellen", sagte der designierte Parteichef Klingbeil der "Welt am Sonntag".

Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, sagte der Zeitung, Steinmeier mache seine Arbeit "exzellent und überparteilich, und er steht zur Wiederwahl". Auch die amtierende Bundesumweltministerin Svenja Schulze stärkte Steinmeier den Rücken. "Wir haben einen hervorragenden Präsidenten, den wir gerne behalten wollen."

Steinmeier ist seit 2017 Bundespräsident. Die nächste Wahl für das Amt findet im Februar kommenden Jahres statt. (AFP)

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