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Fernsehaufnahmen der Raketentests.
© Kazuhiro NOGI/AFP

Kein Dialog mit Südkorea: Nordkorea setzt Raketentests fort

Nordkorea sind die regelmäßigen Manöver der US-Streitkräfte mit denen Südkoreas ein Dorn im Auge. Pjöngjang antwortet mit einer Serie von Raketentests.

Angesichts laufender Militärübungen der USA mit Südkorea hat das international isolierte Nordkorea seine Raketentests fortgesetzt. Zudem erteilte das Land dem Dialog mit Südkorea vorerst eine Absage.

Nordkorea habe am Freitag zwei Raketen mit kurzer Reichweite von der Ostküste aus in Richtung offenes Meer abgefeuert, teilten Südkoreas Streitkräfte mit. Nach ersten Analysen dürfte es sich um ballistische Raketen gehandelt haben, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Tests mit ballistischer Raketentechnik sind Nordkorea durch UN-Resolutionen untersagt.

Das nordkoreanische Komitee für die friedliche Wiedervereinigung des Landes hatte Südkorea kurz zuvor dafür kritisiert, gemeinsame Manöver mit den USA abzuhalten. Das Gremium erklärte, es würden keine innerkoreanischen Gespräche mehr stattfinden.

Bereits in den Wochen zuvor hatte Nordkorea die Militärmanöver in Südkorea zum Vorwand genommen, um mehrere Raketentests durchzuführen. Darunter befanden sich nach südkoreanischen Angaben auch ballistische Raketen. Einschließlich der Starts am Freitag hat Nordkorea seit Ende Juli bereits sechsmal Raketen abgeschossen. Beim jüngsten Test flogen die Projektile den Angaben Südkoreas zufolge bei einer Maximalhöhe von 30 Kilometern etwa 230 Kilometer weit. Um welchen Raketentyp es sich genau handelte war zunächst unklar.

Das Präsidialamt in Seoul rief das abgeschottete Nachbarland auf, jegliche Raketentests zu stoppen, um die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nicht zusätzlich zu verschärfen.

Seoul hatte die Raketentests des Nachbarn zuletzt als „Machtdemonstration“ gegen die gemeinsamen Militärmanöver mit den USA gewertet. US-Präsident Donald Trump äußerte sich bisher zurückhaltend. Er setzt darauf, dass Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, mit dem er sich seit Juni 2018 bereits dreimal getroffen hat, die Verhandlungen über eine Abrüstung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms wiederaufnehmen will.

Übung für Vernichtung der Armee

UN-Resolutionen verbieten Nordkorea - das mehrfach Atombomben getestet hat - den Start von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Derartige Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.

Nordkorea unterstellte den USA und Südkorea am Freitag, durch ihre Manöver die Vernichtung seiner Armee zu üben. Das für die innerkoreanischen Beziehungen zuständige Komitee für die friedliche Wiedervereinigung des Landes griff dabei insbesondere den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In an. Südkoreas Staatschef sei ein „unverschämter Kerl, wie man ihn nur selten findet“, wurde ein Sprecher von den Staatsmedien zitiert. Seoul würde träumen, wenn es glaube, der Dialog könne nach dem Ende der Militärübungen wiederaufgenommen werden, hieß es. „Wir haben nichts mehr mit der südkoreanischen Regierung zu bereden.“

Moon hatte am Donnerstag von einer Reihe „beunruhigender Aktionen“ Nordkoreas in jüngster Zeit gesprochen. Er äußerte sich aber zugleich zuversichtlich, dass der Dialog fortgesetzt werde. (dpa)

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