Polizeigewalt und Rassismus in den USA: New Yorker Polizist nach Würgegriff-Vorfall suspendiert
Ein Polizist nimmt einen Afroamerikaner bei einer Festnahme offenbar in einen verbotenen Würgegriff. Der Polizeichef nennt das „verstörend“.
Ein New Yorker Polizist ist am Sonntag nach einem Würgegriff-Vorfall bei der Verhaftung eines Afroamerikaners vom Dienst suspendiert worden. Polizeichef Dermot Shea sprach in einem Tweet von einem „verstörenden“ Vorfall. Die Untersuchung dauere noch an.
Die Polizei veröffentlichte ein Bodycam-Video, zudem gab es Handy-Aufnahmen eines Passanten. Die Videos scheinen zu belegen, dass der Polizist bei dem auf dem Boden liegenden Mann einen illegalen Würgegriff anwendete.
Der 35-jährige Afroamerikaner sei bei der Festnahme am Sonntagmorgen (Ortszeit) im Bezirk Queens verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtete die „New York Times Times“. Bei dem Vorfall waren mehrere Polizisten zugegen. Die Verhaftung erfolgte unter anderem wegen Verdacht auf Ruhestörung.
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Die Stadt New York hatte vorige Woche ein Gesetz erlassen, das die Anwendung von Würgegriffen verbietet und unter Strafe stellt. Seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis am 25. Mai ist es landesweit zu Massenprotesten gegen Rassismus und Polizeibrutalität gekommen.
Städte und Bezirke haben Polizeireformen angekündigt, etwa die Abschaffung umstrittener Praktiken wie Würgegriffe. Floyd war gestorben, nachdem ein weißer Polizeibeamter sein Knie minutenlang in dessen Nacken des 46-Jährigen gedrückt hatte. (dpa)