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Nun soll der britische GCHQ auch Hotels ausspähen.
© dpa

Britischer Geheimdienst: Neue Vorwürfe: GCHQ späht Diplomatenhotels aus

"Königlicher Portier" soll das Programm heißen, mit welchem der britische Geheimdienst GCHQ Hotelreservierungen überwacht.

Der britische Geheimdienst GCHQ überwacht nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ gezielt die Reservierungssysteme von weltweit mehr als 350 Hotels, die häufig von Diplomaten und Regierungsdelegationen gebucht werden.

Durch das als streng geheim eingestufte Programm „Royal Concierge“ („Königlicher Portier“) werden die Analysten des GCHQ tagesaktuell über die Hotelreservierungen und damit die Reisepläne von Diplomaten und Delegationen informiert. Das geht aus Unterlagen des NSA-Whistleblowers Edward Snowden hervor, die das Nachrichtenmagazin einsehen konnte. Das Programm gleicht die Buchungen automatisiert mit E-Mail-Adressen ab und durchsucht sie gezielt nach bekannten Regierungsadressen, etwa mit den Endungen „gov.xx“. Die Vorabinformation über die Hotelaufenthalte ermögliche den „technischen Abteilungen“ des britischen Dienstes, entsprechende Vorbereitungen zu treffen - wozu den Unterlagen zufolge sowohl das Abschöpfen des Zimmertelefons als auch der dort eingesetzten Computer gehören kann.

Die Ergebnisse von „Royal Concierge“ könnten auch die Voraussetzungen für „Humint“-Operationen sein, heißt es in den Dokumenten. Die Abkürzung steht im Geheimdienstslang für „Human Intelligence“, also den Einsatz von menschlichen Spionen. Das GCHQ wollte den Vorgang auf Spiegel-Anfrage „weder bestätigen noch dementieren“. (dpa)

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