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Der amerikanische Präsident Barack Obama hat den Uneinwohner-Völkern mehrfach versprochen, an einer Aussöhnung zu arbeiten. Mit der Vereinbarung mit den Navajos ist er diesem Ziel deutlich näher gekommen. Das Foto zeigt Vertreter amerikanischer Ureinwohner bei einer Ehrung von Veteranen des Zweiten Weltkriegs.
© picture-alliance/dpa

Einigung im Streit mit Ureinwohnern: Navajos bekommen eine halbe Milliarde Dollar Entschädigung von den USA

Der amerikanische Justizminister Eric Holder hat kurz vor seinem Rücktritt noch einen langwierigen Rechtsstreit mit der Navajo-Nation aus dem Weg geräumt. Die Ureinwohner sehen ihre Ressourcen schlecht verwaltet und hatten 2006 auf eine knappe Milliarde Dollar Entschädigung geklagt.

Nach jahrzehntelangen Verhandlungen hat sich die amerikanische Regierung zu einer 554 Millionen Dollar (gut 430 Millionen Euro) schweren Entschädigungszahlung an die Navajo-Ureinwohner im Südwesten des Landes bereit erklärt. Ein entsprechendes Abkommen solle am Freitag in Window Rock im Bundesstaat Arizona unterzeichnet werden, teilten die Navajo und das Justizministerium in Washington am Mittwoch mit. Im Gegenzug für die Zahlung sollen die Navajo Klagen im Zusammenhang mit der Nutzung von Stammesland durch die USA aufgeben.

Die Navajo sind mit mehr als 300 000 Angehörigen die größte Ureinwohner-Ethnie in den USA. Ihr Reservat erstreckt sich über mehr als 180 000 Quadratkilometer in den US-Staaten Arizona, New Mexico und Utah. Rund die Hälfte des Lands ist allerdings unter anderem für land- und forstwirtschaftliche Zwecke sowie zur Ausbeutung von Bodenschätzen verpachtet, zum Teil seit 1800. Auf dem Gebiet wird Öl gefördert, aber auch Uran abgebaut. Die Uran-Halden liegen zum Teil offen auf dem Land. 2006 haben die Navajos eine klage eingereicht, weil sie ihre Ressourcen schlecht verwaltet sehen. Das Missmanagement reiche bis ins Jahr 1946 zurück, argumentierten die Navajos, und verlangten deshalb 900 Millionen Dollar Entschädigung.

Über die Zahlungen hierfür gab es seit Jahrzehnten Streit. Die US-Tageszeitung "The Washington Post" gab an, bei der nun vereinbarten Entschädigungszahlung handle es sich um die höchste Summe, welche die US-Regierung jemals an einen einzelnen Stamm gezahlt habe. Im Rahmen ähnlicher Abkommen hatte Washington seit dem Jahr 2010 bereits mehr als zwei Milliarden Dollar an etwa 80 Stämme gezahlt.

Kurz bevor er seinen Rücktritt als Justizminister ankündigen wollte, hat der US-Justizminister Eric Holder noch ein schwieriges Problem für seinen Präsidenten gelöst. Die "New York Times" zitiert Holder mit den Worten: "Die Einigung wird der Navajo-Nation wichtige Ressourcen geben, und sie ist eine faire Lösung des Rechtsstreits." Andrew Sandler, der die Navajos in dem Rechtsstreit als Anwalt vertreten hatte, warf der Regierung erneut vor, die Ressourcen schlecht gemanaget zu haben. Das Geld werde nun innerhalb von zwei Monaten an die Navajo-Repräsentanten fließen, sagte er weiter. Dwight Witherspoon, der zum 24-köpfigen Exekutivausschuss der Navajo-Nation gehört, sagte nach dem Prozess, es sei noch unklar, wofür das Geld verwendet werde. Im Oktober solle es eine Versammlung geben, um das zu diskutieren. Dann sagte er: "Straßen, Häuser, einfache Infrastruktur. Es fehlt an allem." (mit AFP)

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