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Kenianische und somalische Truppen durchkämmen ein Gebiet, das zuvor von der islamistischen Al Shabaab-Miliz kontrolliert wurde. Das Foto stammt vom November.
© REUTERS
Update

Kenia: Muslime schützen Christen vor islamistischer Terrormiliz

In Kenia haben sich bei einem Überfall islamistischer Terroristen muslimische Busfahrgäste geweigert, christliche Fahrgäste zu identifizieren und rückten eng mit ihnen zusammen.

Muslime in Kenia haben bei einem Überfall islamistischer Terroristen Christen geschützt. Die Al-Schabaab-Miliz aus dem benachbarten Somalia hatte am Montag einen Bus überfallen und zwei Personen getötet. Reuters zitiert einen Fahrgast, der erzählte, die Täter hätten die muslimischen Fahrgäste aufgefordert, sich von den Christen zu separieren.

Die Fahrgäste hätten sich geweigert und seien im Gegenteil eng aneinandergerückt. Wie der Fahrgast weiter erzählte, hätten die Muslime den Christen heimlich Sachen zugesteckt, die sie als Muslime ausweisen. Die wütenden Milizionäre erschossen schließlich einen Lastwagenfahrer, der ebenfalls am Tatort war und einen Buspassagier. Die Täter seien anschließend unter Ausstoßen von Drohungen, sie kämen wieder, abgezogen. Die Darstellung wurde laut Reuters von einem Behördensprecher später bestätigt.

"Diese Muslime haben eine sehr wichtige Botschaft der Einheit ausgesandt, indem sie sagten, wir sind alle Kenianer und wir können nicht geteilt werden vom Menschen", sagte laut AFP der kenianische Innenminister Joseph Nkaissery am Montag.

Der Bus war ohne Polizeieskorte auf dem Weg von Mandera zur Hauptstadt Nairobi unterwegs, weil das begleitende Polizeifahrzeug eine Panne hatte. Der Überfall ereignete sich in Elwak an der Grenze zu Somalia. Die somalischen Al-Shebab-Rebellen haben in den vergangenen Jahren wiederholt Busse, Dörfer und Einrichtungen in Kenia überfallen, wobei sie oft Muslime von Christen teilten und diese dann ermordeten. Vor einem Jahr hatte die Schabaab-Miliz einen Bus in derselben Gegend überfallen und 28 Nicht-Muslime hingerichtet. (Tsp)

Die Grenze verläuft nicht zwangsläufig zwischen Muslimen und Christen, sie verläuft zwischen Fundamentalismus und einer aufgeklärten, toleranten Gesellschaft.

schreibt NutzerIn lennart

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