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Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) ist nach einem verpatzten Start der Hauptstadt mittlerweile optimistisch, dass sich der DOSB für seine Stadt entscheidet.
© dpa

Olympia in Berlin?: Müller sieht „allergrößte Chancen“

Am Montag entscheidet der DOSB über die deutsche Bewerberstadt für die Olympischen Spiele 2024. Berlin und Hamburg laufen sich warm - und wähnen sich beide im Aufwind.

Berlin - Fünf Tage vor der Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), ob sich Deutschland mit Hamburg oder Berlin für die Austragung der Olympischen Spiele 2024 bewerben wird, ist das Rennen völlig offen. Für Berlin sprach der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) von einem „erfolgreichen Zwischenschritt“. Man habe nicht erwarten können, dass „alle gleich hurra schreien“. Aber er sehe auch für die geplante Volksbefragung im September „allergrößte Chancen“, dass sich eine Mehrheit der Berliner für die Olympiabewerbung ausspricht.

Die Zustimmung der Bevölkerung sei ein „wichtiges Kriterium“, sagte Hans-Peter Friedrich (CSU), früherer Innen- und Sportminister, jetzt Vize-Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion. Sowohl Berlin als auch Hamburg wären ein „hervorragender Austragungsort für die Olympischen Spiele“. Allerdings sei der Konkurrenzdruck beim Auswahlwettbewerb sehr hoch, sodass jeder noch so kleine Makel ins Gewicht falle. „Sollten die Olympiagegner in Berlin mobilmachen, wäre das mit Sicherheit das Aus für eine erfolgreiche Bewerbung Berlins“, sagte Friedrich.

Der Berliner Innen- und Sportsenator Frank Henkel (CDU) betonte, dass „die Polizei in Berlin mit einer hochprofessionellen Expertise für sportliche Großveranstaltungen“ wie die Olympischen Spiele ausgestattet ist. „Alle Sicherheitsbehörden arbeiten gut zusammen“, sagte Henkel. Vom 27. Juli bis 5. August findet in Berlin Europas größte jüdische Sportveranstaltung statt. Mehr als 2000 Sportler aus 36 Ländern werden in der Hauptstadt erwartet. Die „Symbolkraft“ der Makkabiade sei enorm. Man sei sich der „historischen Bedeutung“ bewusst, wenn am Austragungsort der Olympischen Spiele 1936 zur Zeit des Nationalsozialismus jetzt jüdische Europameisterschaften im Sport in Berlin stattfinden.

Henkel und sein Hamburger Amtskollege, Sportsenator Michael Neumann (SPD), werden am Sonntag und Montag vor dem DOSB-Präsidium, Olympischen Spitzenverbänden und Experten ihre Bewerbung präsentieren. DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch zählt zu den acht Mitgliedern im Präsidium, die spätestens am Montagabend ihre Empfehlung aussprechen, ob sich Deutschland mit Berlin oder Hamburg um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 bewirbt. „Wir haben grundsätzlich die Option Berlin, Hamburg oder keine Bewerbung“, sagte Schneeloch dem Tagesspiegel. Sich weder mit Berlin noch Hamburg zu bewerben, sei eine „rein theoretische Option“, sagte Schneeloch. Er persönlich glaube, dass „wir uns am Montag für eine Stadt entscheiden“. Wichtig seien die Präsentationen der beiden Städte. Bei der vom DOSB in Auftrag gegebenen Umfrage zur Olympia-Zustimmung kam Berlin auf 55, Hamburg auf 64 Prozent.

DOSB-Präsident Alfons Hörmann hält Gedankenspiele über einen Verzicht für die Spiele 2024 für abwegig. „Ich denke, dass es klar und deutlich zu einer Bewerbung wie vorgesehen und vorbereitet kommen wird. Das Ergebnis, das jetzt vorliegt, ist eine gute Grundlage, um für 2024 ins Rennen zu gehen.“

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