Anschlag in Pakistan: Mindestens 66 Tote bei Bombenattacke in Quetta
Vor einer Klinik in der pakistanischen Stadt Quetta ist eine Bombe gezündet worden. Anwälte und Polizisten hatten sich dort versammelt.
Nach einem Selbstmordanschlag vor einer Klinik in der südwestpakistanischen Stadt Quetta ist die Zahl der Todesopfer von 57 auf 66 gestiegen. Das ging am Montagmittag (Ortszeit) aus Angaben des Gesundheitsministers der Provinz, Rehmat Baloch, sowie der drei größten Kliniken in der Stadt hervor. Etwa 200 Menschen sollen demnach verletzt worden sein.
Laut Gesundheitsminister Baloch wurden allein im betroffenen Zivil-Krankenhaus 46 Tote gezählt. Im Militärkrankenhaus sprachen Ärzte von 18 bei ihnen registrierten Leichen. In einem weiteren Krankenhaus wurden zwei Tote gezählt. Behörden sagten, die Zählung gehe weiter.
Laut Polizei handelt es sich um einen Selbstmordanschlag. Sicherheitskräfte verdächtigen eine der größten Extremistengruppen des Landes, Lashkar-e Jangvi, der Tat. Die sunnitische Gruppe ist vor allem für ihre Angriffe auf Schiiten bekannt. Ob unter den Opfern des Anschlags Schiiten waren, war aber zunächst unklar.
Der Anschlag traf vor allem eine große Gruppe vor der Klinik versammelter Anwälte. Sie waren dort zusammengekommen, nachdem der Chef der Rechtsanwälte-Vereinigung der Provinz erschossen worden war.
Der Anwalt Bilal Anwar Kasi war am Morgen von Unbekannten ermordet worden, als er gerade sein Haus verließ, um zur Arbeit zu gehen. Zu den beiden Angriffen bekannte sich zunächst niemand.
Baluchistan ist eine der unsichersten Provinzen Pakistans. Trotz verstärkter Militäroffensiven ist dort eine Vielzahl militanter Gruppen aktiv. Dazu zählen sunnitische Extremistengruppen, die regelmäßig Schiiten angreifen, aber auch Taliban-Gruppen, die vor allem den Staat ins Visier nehmen. Separatisten wollen entweder die Abspaltung der armen Provinz von Pakistan erreichen oder mehr politische und finanzielle Autonomie für Baluchistan.
(dpa)
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