Wahldebakel mit Hannelore Kraft: Michael Groschek zum SPD-Chef in NRW gewählt
Wenige Wochen nach der Niederlage bei der Landtagswahl hat die SPD in Nordrhein-Westfalen den Nachfolger von Hannelore Kraft gewählt. Michael Groschek kritisiert die Führungsriege seiner Partei deutlich.
Einen Monat nach der verlorenen Landtagswahl hat die SPD in Nordrhein-Westfalen einen neuen Landesvorsitzenden gewählt. Nachfolger von Hannelore Kraft an der Spitze des mitgliederstärksten SPD-Landesverbands ist der scheidende Bauminister Michael Groschek. Der 60-Jährige wurde mit rund 86 Prozent der 411 gültigen Stimmen gewählt. 353 Delegierten stimmten für Groschek, 43 gegen ihn, 15 enthielten sich. Eine Stimme war ungültig.
"Waren uns zu sicher"
„Mehr wäre auch gelogen gewesen“, kommentierte Groschek sein Ergebnis. „Vielen Dank für so viel Ehrlichkeit.“ Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Groschek war von 2001 bis 2012 bereits Generalsekretär der Landes-SPD. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze wurde - ebenfalls ohne Gegenkandidaten - mit nur rund 69 Prozent der Stimmen zur neuen Generalsekretärin gewählt. Kraft war noch am Wahlabend des 14. Mai von allen Parteiämtern zurückgetreten, nachdem sie als Spitzenkandidatin mit nur 31,2 Prozent der Stimmen das schlechteste SPD-Ergebnis bei einer NRW-Landtagswahl eingefahren hatte.
Groschek sagte am Samstag: „Wir haben die Karre vor die Wand gefahren, weil wir uns zu sicher waren und nicht glaubten, dass Armin Laschet Hannelore Kraft besiegen kann.“ Die Partei müsse die Basis wieder stärker einbeziehen und alltagstaugliche Lösungen für die Probleme der Menschen liefern. Die Wahl sei von den Verantwortlichen in Partei, Landtagsfraktion und Kabinett verloren worden. (mm, dpa)
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