Ukraine-Konflikt: Merkel lädt zu weiteren Ukraine-Gesprächen - Gasversorgung gesichert
Auf Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel sollen hohe Beamte der beteiligten Länder am Freitag in Berlin über die Lage in der Ukraine sprechen. Im Gasstreit mit Russland wendet die Ukraine einen Lieferstopp ab.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei einem Telefonat mit den Präsidenten Russlands, der Ukraine und Frankreichs zu neuen Verhandlungen auf Expertenebene nach Berlin eingeladen. Die Umsetzung des in Minsk vereinbarten Waffenstillstands solle am Freitag auf hoher Beamtenebene erörtert werden, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit.
Bei dem ausführlichen Telefongespräch am Montag hätten die Politiker von Fortschritten bei der Suche nach einer Friedenslösung für die seit Monaten umkämpfte Ostukraine gesprochen. Die Gesprächspartner seien sich einig gewesen, dass die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eine noch stärkere Rolle bei der Beobachtung des Waffenstillstands und des Waffenabzugs spielen solle. Sie hätten die Bitte an die OSZE gerichtet, einen täglichen Bericht über die jeweils aktuellen Entwicklungen zu veröffentlichen.
Die Politiker hätten zudem die Dringlichkeit des Gefangenenaustausches und die Leistung humanitärer Hilfe hervorgehoben. Sobald wie möglich sollten die in Minsk vereinbarten Arbeitsgruppen eingerichtet werden, um die weiteren noch anstehenden Aufgaben anzugehen.
Einigung im Streit um russisches Gas
Die Ukraine hat einen Lieferstopp für Gas aus Russland abgewendet. Das von der Staatspleite bedrohte Land versprach ausreichende Vorauszahlungen für den Monat März, wie die EU-Kommission am späten Montagabend in Brüssel nach mehrstündigen Verhandlungen mitteilte. Auch der Transport von russischem Gas nach Europa sei gesichert. Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für russisches Gas auf dem Weg nach Westen.
Russland hatte zuvor im Streit um unbezahlte Rechnungen gedroht, der Ukraine von Dienstag an das Gas abzustellen. Moskau und Kiew wollen den Kontakt nicht abreißen lassen. Die Gespräche sollen unter EU-Vermittlung Ende März fortgesetzt werden. Dabei soll es um die Belieferung der Ukraine vom April an gehen. (AFP, dpa)