Wählen mit 16: Mehrheit ist gegen Absenkung des Wahlalters
Sollen Jugendliche schon ab 16 Jahren wählen dürfen? Einer Umfrage des Tagesspiegels zufolge unterstützen nur wenige den Vorstoß von Justizministerin Barley.
Die Demonstrationen von Schülern, die wöchentlich für den Klimaschutz auf die Straße gehen, hat ein weiteres Thema auf die politische Agenda gehoben. Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) ist dafür, das Jugendlichen mehr politische Teilhabe zu ermöglichen und das Wahlalter herabzusetzen. "Wir sollten ein Wahlrecht ab 16 Jahren einführen." Die Grünen unterstützen den Vorstoß, die Union ist dagegen.
Eine Civey-Umfage zeigt nun jedoch: Die Mehrheit der Deutschen lehnt den Vorschlag ab.
Fast drei Viertel der Bundesbürger sprechen sich gegen eine Absenkung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre bei Bundestagswahlen aus. Das ist das Ergebnis einer Civey-Umfrage im Auftrag des Tagesspiegels.
Etwas mehr als jeder fünfte Deutsche hingegen befürwortet ein Herabsetzen des Wahlalters.
Je jünger, desto häufiger wird eine Absenkung des Wahlalters befürwortet. 32,5 Prozent der 18-29-Jährigen kann sich eine Herabsetzung des Wahlalters vorstellen. Knapp jeder Zweite in dieser Altersgruppe ist strikt dagegen. Nur 12,6 Prozent der Befragten über 65 Jahren sind der Meinung, das Wahlalter sollte herabgesetzt werden. Mehrheitlich sprechen sich alle Altersgruppen dagegen aus.
In Haushalten ohne Kinder ist die Ablehnung mit 80,3 Prozent besonders hoch. Umgekehrt befürworten Familien mit Kindern eine Wahlrecht mit 16 besonders stark - die Zustimmung liegt hier bei 30,4 Prozent.
Union gegen Wahlreicht mit 16
"Dass die Jugendlichen jetzt für den Klimaschutz demonstrieren und sich so engagieren, ist doch großartig", hatte Barley der "Passauer Neuen Presse" gesagt. Die Ministerin erklärte weiter: "Das räumt mit dem Vorurteil auf, dass junge Leute nicht aktiv genug wären und sich nicht politisch engagieren."
Auch die Grünen fordern eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, damit Jugendliche Politik aktiv mitgestalten könnten.
Die Union lehnt den Vorschlag ab. Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Mathias Middelberg, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, es wäre „inkonsequent“, 16-Jährigen das Wahlrecht zuzugestehen, ihnen aber alle weiteren Rechte und Pflichten vorzuenthalten.
Der CDU-Politiker warf der SPD „ein durchsichtiges Anbiederungsmanöver“ an wöchentlich für den Klimaschutz demonstrierenden Schüler vor.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil verteidigte hingegen Barleys Überlegungen. Politik müsse die Interessen junger Menschen im Blick haben, sagte er der Zeitung. „Das Wahlalter 16 würde dazu einen Beitrag leisten“. Mit Blick auf Kritik aus der Union sagte er: „Dass manche Politiker Angst vor 16-jährigen Wählern haben, ist selbstentlarvend“. (Tsp, AFP)
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