Umfrage: Mehrheit findet Auftreten Athens "unverschämt"
Die Deutschen haben keine gute Meinung von der griechischen Regierung. Eine Mehrheit hält ihr Auftreten in den Verhandlungen für "unverschämt". Aber es gibt auch andere Stimmen.
Die Mehrheit der Deutschen bewertet das Auftreten der neuen griechischen Regierung in der Schuldenkrise kritisch. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten N24-Emnid-Umfrage halten 52 Prozent der rund 1000 Befragten das Verhalten Athens für „unverschämt“, 41 Prozent eher für „naiv“.
Aber es gibt daneben auch Verständnis, das zusätzlich angekreuzt werden konnte: Immerhin 25 Prozent finden das Vorgehen von Ministerpräsident Alexis Tsipras und Finanzminister Gianis Varoufakis „strategisch geschickt“. Und 13 Prozent geben zu, die Chuzpe der beiden „insgeheim zu bewundern“.
Etwa 47 Prozent glauben, dass ein Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone ein Einzelfall ohne größere Folgen für den Rest des gemeinsamen Währungsraums bleiben würde. 39 Prozent fürchten hingegen eine Kettenreaktion, die zum Zerfall des Euroraums führen könnte.
Bei der Frage nach einem möglichen griechischen Euro-Austritt selbst ist inzwischen fast jeder zweite Deutsche der Ansicht, dass Athen dies tun sollte: In einer repräsentativen Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sagten 48 Prozent der rund 1000 Teilnehmer, sie würden es vorziehen, wenn Griechenland die Eurozone verlässt. Dagegen sprach sich nur etwas mehr als ein Drittel (34 Prozent) der Befragten für einen Verbleib Griechenlands im Euro aus. (dpa)