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Rund 300 randalierende Migranten hatten versucht, den mazedonischen Grenzzaun zu durchbrechen.
© imago/ZUMA Press
Update

Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien: Mehrere Verletzte bei Randale im Flüchtlingslager Idomeni

Flüchtlinge werfen mit Steinen, die Polizei antwortet mit Tränengas. Im griechischen Flüchtlingslager Idomeni liegen bei vielen die Nerven blank.

Bei Auseinandersetzungen im Flüchtlingslager von Idomeni sind in der Nacht zum Donnerstag sechs Menschen leicht verletzt worden. Vier Demonstranten sowie zwei Polizisten wurden in Krankenhäusern behandelt, berichten griechische Medien. Die griechische Polizei hatte Tränengas und Blendgranaten eingesetzt, um eine Gruppe von rund 300 randalierenden Migranten daran zu hindern, den mazedonischen Grenzzaun in der Nähe des wilden Lagers von Idomeni zu durchbrechen.

Wie griechische Medien am Donnerstag berichteten, hätten die Randalierer einen Eisenbahnwaggon bis zur letzten Absperrung der griechischen Polizei geschoben, um ihn anschließend als Rammbock zu nutzen, um den Zaun auf der mazedonischen Seite einzureißen. Die Lage hatte sich am Donnerstagmorgen beruhigt. Viele Randalierer aber auch unbeteiligte Migranten, darunter Kinder, litten jedoch an Atemwegebeschwerden wegen der beißenden Luft, die die Tränengaswolken erzeugten.

Im wilden Lager von Idomeni harren knapp 10.000 Menschen seit Monaten aus. Sie hoffen, dass die sogenannte Balkanroute doch noch geöffnet werden könnte, damit sie nach Zentraleuropa gelangen können. Um ihrem Wunsch nach einer Weiterreise Nachdruck zu verleihen, blockieren sie die wichtige Eisenbahnverbindung zwischen Griechenland und Mazedonien.

Auch wegen offenbar organisierter Kriminalität wird das Lager zu einem immer größeren Problemfall. Ein angeblich zu einem Bordell umfunktionierter Eisenbahnwaggon und aus Athen angereiste Marokkaner, die Flüchtlinge mit Haschisch versorgen sollen, sind griechischen Medien zufolge nur zwei Beispiele dafür. Die griechische Polizei sei im Inneren des Lagers nicht präsent, habe jedoch den Bereich um die Zeltstadt herum weiträumig abgesperrt. Medien schreiben vom „Ghetto Idomeni“ und vom „Favela“. (dpa)

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