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Schwer beschädigte Autos in Istanbul.
© Murad Sezer/Reuters
Update

Istanbul: Mehrere Tote durch Anschlag nahe Besiktas-Stadion

Istanbul ist am Samstagabend von zwei Detonationen erschüttert worden. Eine Autobombe explodierte vor der Fußballarena. Zudem sprengte sich an einem Park offenbar ein Selbstmordattentäter in die Luft.

Bei einem Anschlag vor dem Fußballstadion von Besiktas Istanbul hat es am Samstagabend Tote und Verletzte gegeben. Das erklärte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan nach Angaben des Senders CNN Türk in der Nacht zu Sonntag. Sicherheitskreisen zufolge starben mindestens 13 Menschen. 20 Polizisten seien verletzt worden.

Er gehe von einer Autobombenanschlag auf die Bereitschaftspolizei aus, sagte der türkische Innenminister Süleyman Soylu in einer ersten Stellungnahme, berichtete CNN Türk. Etwa anderthalb Stunden vor der Explosion endete das Spiel zwischen den Erstligisten Besiktas und Bursaspor. Soylu sagte weiter, die Bombe sei explodiert, nachdem sich die Zuschauer zerstreut hatten. Verkehrsminister Ahmet Arslan sprach von einem Terroranschlag.

Der Sender CNN Türk sowie Augenzeugen berichteten, es habe sich um zwei Explosionen gehandelt. Woher die zweite Detonation kam, blieb zunächst unklar. Später meldete CNN Türk unter Berufung auf den Innenminister, diese Explosion habe sich in der Nähe des Macka-Parks ereignet und sei vermutlich auf einen Selbstmordattentäter zurückzuführen. Der Park liegt gegenüber dem Stadion. Eine Nachrichtensperre wurde verhängt, die sich nicht auf öffentliche Verlautbarungen bezieht.

Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK oder deren Splittergruppe TAK verüben immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte. Die türkische Regierung macht aber auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für zahlreiche Attentate im Land verantwortlich.

Auf Fernsehbildern waren Rettungswagen zu sehen, die zur Unfallstelle rasten. Mehrere zerstörte Autos wurden gezeigt, darunter ein Minibus. Die Explosionen waren mehrere Kilometer weit zu hören. Besiktas ist ein beliebtes Ausgehviertel und am Wochenende sehr belebt.

Polizei am Ort einer der Explosionen in Istanbul.
Polizei am Ort einer der Explosionen in Istanbul.
© Murad Sezer/Reuters

Ein Reporter sagte dem Sender CNN Türk, an diesem Samstagabend seien besonders viele Polizisten zur Absicherung des Spiels im Einsatz gewesen, weil es in der Vergangenheit Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fangruppen gegeben hatte. Die Fans von Bursaspor seien wegen einer Strafe überhaupt das erste Mal seit Jahren wieder zu einem Besiktas-Spiel zugelassen worden.

Das Auswärtige Amt empfahl am Samstag allen Reisenden in Istanbul, vorerst in ihren Hotels und Unterkünften zu bleiben und sich über seine Reisehinweise oder die Medien über die weitere Lage zu informieren. (mit dpa, rtr, AFP)

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