Armut, Krieg, Verfolgung: Mehr Bootsflüchtlinge als je zuvor
Fast 350.000 Menschen und damit mehr als je zuvor sind nach UN-Angaben im Jahr 2014 aus ihren Heimatländer per Schiff geflohen. Allein im Mittelmeer starben mehr als 3400 Flüchtlinge.
Trauriger Rekord auf den Weltmeeren: Nach UN-Angaben sind im Jahr 2014 mehr Menschen als jemals zuvor per Schiff aus ihren Heimatländern geflohen. Rund 348.000 Menschen nahmen demnach seit Januar gefährliche Schiffsüberfahrten auf sich, um bewaffneten Konflikten, Verfolgung oder wirtschaftlicher Not zu entkommen. Etwa 4270 seien dabei ums Leben gekommen, hieß es weiter. Größter Brennpunkt sei das Mittelmeer, dort starben mindestens 3419 Flüchtlinge. Rund 207 000 Menschen überquerten es demnach seit Januar, vor allem wegen der Krisen in Libyen und Syrien.
Im Jahr 2011, inmitten der Umbrüche in der arabischen Welt, hatten sich den Angaben zufolge noch rund 70.000 Menschen auf den gefährlichen Weg über das Mittelmeer begeben. In diesem Jahr hätten sich die meisten Flüchtlinge von Libyen aus auf den Weg nach Italien und Malta gemacht, in der Hoffnung auf Arbeit und Frieden. Das UNHCR bezeichnete das Mittelmeer als die mittlerweile "tödlichste Route der Welt".
Das UN-Flüchtlingskommissariat veröffentlichte die Zahlen anlässlich einer zweitägigen Konferenz in Genf. Das UNHCR will dort ab Mittwoch über Hilfen zum Schutz von Flüchtlingen beraten, die die Meere überqueren. (dpa/AFP)