Regierungsflieger: Maas wegen Flugzeugpanne in Mali gestrandet
Merkel, Steinmeier, Scholz: Alle hatten Ärger mit Flugzeugen, die nicht flogen. Nun stoppt ein Hydraulikschaden den Außenminister. Am Freitag soll Hilfe kommen.
Die Pannenserie bei den Regierungsfliegern reißt nicht ab: Bundesaußenminister Heiko Maas ist zum Abschluss seiner fünftägigen Westafrika-Reise wegen eines Hydraulikschadens in Mali gestrandet.
Die Maschine vom Typ A319 konnte ihn am Donnerstagabend nicht wie geplant von der malischen Hauptstadt Bamako zurück nach Berlin bringen. Maas entschied sich zunächst, in Bamako zu übernachten. Der SPD-Politiker will am Freitag mit einer Ersatzmaschine zurückfliegen.
Maas nahm es gelassen. „Ich bin jetzt mehr als 300.000 Kilometer pannenfrei geflogen“, sagte er. Irgendwann erwische es jeden. Der Außenminister ist seit Sonntag in Westafrika unterwegs. Mali ist seine letzte Station. Nach dem ursprünglichen Plan sollte er am frühen Freitagmorgen um 4 Uhr in Berlin landen.
Die Flugbereitschaft der Bundeswehr setzt die A319 für Kurz- und Mittelstrecken ein. Sie verfügt über 44 Sitzplätze und hat eine Reichweite von etwas mehr als 7000 Kilometern. Ein Sprecher der Luftwaffe sagte der Deutschen Presse-Agentur, an der Maschine sei ein Hydraulikleck in einer Größenordnung festgestellt worden, die „außerhalb der Toleranzgrenze“ liege.
Eine größere Ersatzmaschine vom Typ A340 wird nun am Freitagmorgen um 9 Uhr am Flughafen Köln/Bonn starten, um Maas und seine Delegation abzuholen. Die Luftwaffe versicherte auf Twitter, dass sie um 15 Uhr landen und dann nach 90 Minuten wieder startklar sein werde. Sollte das klappen, würde Maas mit 19 Stunden Verspätung in Berlin landen. Die Luftwaffe ist erst seit anderthalb Wochen in dem Kurznachrichtendienst vertreten. „Ab sofort: @Team_Luftwaffe hebt auch auf #Twitter ab“, schrieb sie zum Start am 20. Februar. „Hier werden tagesaktuelle #Luftwaffen-Themen mit #Überschallgeschwindigkeit gezwitschert.“
In den vergangenen Monaten war es immer wieder zu Pannen bei der Flugbereitschaft gekommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kam deswegen zu spät zum G20-Gipfel in Buenos Aires. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) blieb für längere Zeit in Afrika hängen, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier saß in Äthiopien fest. Und im Oktober hatten Nagetiere in Indonesien die Maschine von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) lahmgelegt.
Minister Müller: Schadet der Marke "Made in Germany"
Der CSU-Politiker Müller hatte sich lautstark über die Pannen beschwert. Sie seien ein Debakel für Deutschlands Ruf als High-Tech-Land, schimpfte er. Das schade der Marke „Made in Germany“. Derzeit gehören 14 Flugzeuge der Hersteller Airbus und Bombardier zur Flugbereitschaft.
Derzeit gehören 14 Flugzeuge der Hersteller Airbus und Bombardier zur Flugbereitschaft. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat inzwischen die Beschaffung drei neuer Langstreckenmaschinen in Auftrag gegeben. „Das ist auch nötig, ich glaube, das merken alle“, sagte sie Anfang Februar bei der Verkündung dieses Schritts. (Tsp, dpa)