Diplomatische Beziehungen: London plant Wiedereröffnung der Botschaft im Iran
Nachdem Demonstranten in 2011 die britische Botschaft in Teheran gestürmt hatten, wurde diese geschlossen. Nach über zwei Jahren London jetzt seine Botschaft im Iran wieder eröffnen.
Die britische Regierung will ihre Botschaft im Iran wieder eröffnen. Die Bedingungen für den Schritt seien gegeben, erklärte der britische Außenminister William Hague am Dienstag in einem Schreiben an das Parlament. Es seien allerdings noch "eine Reihe praktischer Fragen" zu klären, bevor der Schritt tatsächlich erfolgen könne. "So bald wie möglich" solle die Vertretung in Teheran aber mit einem zunächst kleinen Personalkontingent wieder geöffnet werden. Hague verwies dabei darauf, dass der Iran "ein wichtiges Land in einer unsteten Region" sei.
London hatte im November 2011 die Beziehungen zum Iran abgebrochen, nachdem regierungsnahe Demonstranten die Vertretung nach der Verhängung weiterer Sanktionen wegen des iranischen Atomprogramms gestürmt hatten. Nach mehr als zwei Jahren nahmen beide Länder im Februar wieder direkte diplomatische Beziehungen auf. Um diese komplett zu normalisieren, müssen beide Länder noch Botschafter entsenden.
Iran und Großbritannien hatten sich seit dem Amtsantritt des moderaten Präsidenten Hassan Ruhani im August wieder angenähert. Zuletzt sorgten auch Fortschritte bei den Verhandlungen über Irans Atomprogramm für Entspannung im Verhältnis zu Teheran.
Angesichts des Vorrückens der Dschihadisten im Irak hatte der Iran der bedrängten Regierung in Bagdad zudem Hilfe angeboten. Dazu gab es am Montag am Rande der Wiener Atomverhandlungen auch erstmals offizielle Gespräche mit den USA. (AFP)