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Von Linksextremisten bedroht. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bekam von einer mutmaßlichen Terrorgruppe eine Patrone geschickt
© Michael Dalder/REUTERS

Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorverdacht: Linksextremisten bedrohen Seehofer, Kretschmann und Geisel

Die Gruppe „Revolutionäre Aktionszellen“ verschickt Reizstoffpatronen und Fläschchen mit brennbarer Flüssigkeit. Üble Post ging reihenweise an Politiker.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorverdachts gegen Linksextremisten, die Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), weitere Politiker sowie andere Prominente bedrohen. Mitglieder der Gruppierung „Revolutionäre Aktionszellen (RAZ)“ hatten Seehofer Ende März eine kleine Flasche mit brennbarer Flüssigkeit sowie Grillanzünder und Streichhölzer geschickt. Im Mai ging beim Minister eine Reizstoffpatrone des Kalibers neun Millimeter ein. Darüber berichtete am Mittwoch zuerst der „Spiegel“.

Auch Fleischfabrikant Clemens Tönnies wird bedroht

Sicherheitskreise bestätigten auf Anfrage des Tagesspiegels, dass die Bundesanwaltschaft wegen des Verdachts auf Bildung einer terroristischen Vereinigung ermittelt. Das bedeutet, dass die Anklagebehörde von einer Terrorgruppe mit mindestens drei Mitgliedern ausgeht. Die Drohungen der RAZ richten sich auch gegen Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) und weitere 13 Landesinnenminister, den Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang und zuletzt im August gegen den Fleischfabrikanten Clemens Tönnies.

Schon früher war eine Gruppe namens RAZ aktiv

Schon vor mehreren Jahren hatte eine linksextreme Gruppierung mit dem Namen "Revolutionäre Aktionszellen" Politiker bedroht und kleinere Sprengstoffanschläge verübt. Damals führte die Bundesanwaltschaft ein Verfahren wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung. Die Ermittler prüfen, welche Verbindungen es zwischen den alten RAZ und der heutigen Gruppe gibt.

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