"Aufstehen": Linken-Chefin Kipping will sich Wagenknechts Sammelbewegung nicht anschließen
Ihre politische Heimat sei die Linke, so Kipping. Sie sei aber gespannt, ob "Aufstehen" helfen werde, einen Regierungs- und Politikwechsel" vorzubereiten.
Die Linken-Vorsitzende Katja Kipping will sich nicht der neuen linken Sammelbewegung von Parteikollegin Sarah Wagenknecht anschließen. "Ich persönlich werde nicht Mitglied bei 'Aufstehen' werden", sagte Kipping am Sonntag im ARD-Sommerinterview. Sie habe in der Linken bereits eine politische Heimat, begründete die 40-Jährige ihre Haltung. Sie sei aber gespannt, "ob und wie" sich Wagenknechts Initiative daran beteiligen werde, "einen Regierungs- und Politikwechsel" vorzubereiten.
Kippings parteiinterne Konkurrentin Wagenknecht will am Dienstag ihre Bewegung "Aufstehen" offiziell vorstellen. Die Linken-Politikern will damit nach eigenen Angaben keine neue Partei gründen, sondern die Voraussetzungen für neue linke Mehrheiten in der Politik schaffen.
Kipping: Migranten nicht zu Sündenböcken machen
Wagenknecht fordert seit längerem eine Begrenzung von Zuwanderung und wird dafür von Teilen ihrer Partei scharf kritisiert. Kipping sagte nun in der ARD, Migranten dürften nicht zu Sündenböcken gemacht werden. "Man muss sich realistisch der Frage von Migration und Einwanderung stellen und das aber auf solidarische, konstruktive Art und Weise."
Auch Kipping bekräftigte ihren Wunsch, "den Kampf um fortschrittliche Mehrheiten" aufzunehmen. Ihre Bewertung von Wagenknechts neuer Initiative hänge auch davon ab, ob "Aufstehen" sich daran beteiligen werde, "dass wir fortschrittliche Mehrheiten links von Union und AfD schaffen". In dem Fall "freue ich mich über jede Initiative".
Kipping war im Juni mit 64,5 Prozent als Linken-Chefin wiedergewählt worden. Der Parteitag wurde von dem Streit über die Flüchtlingspolitik überschattet, der im Wesentlichen zwischen Gegnern und Befürwortern von Fraktionschefin Wagenknecht geführt wurde. Der innerparteiliche Machtkampf dauert bereits seit längerem an. Insbesondere Kipping und Wagenknecht gelten als verfeindet. (AFP)