FDP vor der Bundestagswahl: Lindner: Ehe für alle ist Koalitionsbedingung
Die FDP will die Ehe für alle zu einer Grundbedingung für eine Koalition im Bund machen und folgt damit den Grünen.
Wie die Grünen will auch die FDP die Ehe für alle zur Bedingung für eine Koalition im Bund machen. FDP-Parteichef Christian Lindner sagte der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" vom Samstag, er werde seiner Partei empfehlen, die Ehe für alle als Koalitionsbedingung für die Bundestagswahl festzuschreiben. Die Union sei mit ihren Vorbehalten gegenüber einer gesellschaftspolitischen Realität "allein zu Haus".
Wenn Menschen füreinander Verantwortung übernähmen, sollten sie auch gleiche Rechte haben, unabhängig vom Geschlecht, sagte Lindner der Zeitung weiter. Die Ehe für alle würde schwulen und lesbischen Paaren die Möglichkeit zum Heiraten eröffnen. Homosexuelle können bislang nur eine Eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen, wie sie die rot-grüne Koalition im Jahr 2001 eingeführt hat.
Union steht mit ihren Bedenken weitgehend alleine da
Auch SPD und Linke befürworten die Ehe für alle. Die Grünen haben sie bereits zur Koalitionsbedingung für die Bundestagswahl gemacht. Die Grünen hätten SPD und FDP gezwungen, Farbe zu bekennen und einen Strategiewechsel einzuleiten, erklärte der Grünen-Politiker Volker Beck am Samstag. "Das ist unser Erfolg!"
Die Lesben- und Schwulenbewegung müsse nun genau hinschauen, ob SPD und FDP sich genauso klar wie die Grünen durch Parteitagsbeschlüsse festlegten, erklärte Beck. Dann komme die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare spätestens mit der nächsten Legislaturperiode. "Nach 29 Jahren gesellschaftlicher Debatte!" (AFP)