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Kämpfer des IS vor einem Jahr in Rakka.
© picture alliance / ZUMAPRESS.com

Deutsche bei Terrormiliz im Irak: Linda W. soll für Sittenpolizei des IS gearbeitet haben

Wer Make-up trug, wurde ausgepeitscht: Die 16-Jährige und die drei anderen deutschen Frauen überwachten offenbar die Kleiderregeln des IS.

Die vier Mädchen und Frauen aus Deutschland, die im Irak festgenommen wurden, sollen beim "Islamischen Staat" (IS) deutschen Sicherheitsbehörden zufolge für die Sittenpolizei gearbeitet haben. Dies berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Die Khansa-Brigade war in den IS-Hochburgen Rakka und Mossul aktiv und sorgte dafür, dass sich Frauen an die Kleiderregeln der Dschihadisten hielten. Wer sich nicht verhüllte oder Make-up unterm Gesichtsschleier trug, wurde ausgepeitscht.

Der Generalbundesanwalt ermittelt gegen die vier Deutschen wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, gegen die 16-jährige Linda W. aus Pulsnitz in Sachsen zudem wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Zwei der Frauen sollen in der IS-Propaganda im Internet aktiv gewesen sein und womöglich auch neue Mitglieder für den IS rekrutiert haben. Lamia K., 50, aus Mannheim war bereits vor Jahren mit islamistischer Propaganda im Netz aufgefallen. 2014 verschwand sie aus Deutschland und nahm ihre Tochter Nadja mit zum "Islamischen Staat". Die heute 20-Jährige wurde ebenfalls in Mossul verhaftet.

Die Bundesregierung geht nach ersten Gesprächen mit irakischen Behörden davon aus, dass keiner der Frauen die Todesstrafe droht. So wurde deutschen Diplomaten signalisiert, dass es keine Hinweise auf eine Beteiligung an Morden oder Kampfhandlungen gebe. Nun soll es Gespräche über eine mögliche Auslieferung nach Deutschland geben. (Tsp)

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