Missachtung der Schulpflicht: Lehrerverband: Polizeieinsatz gegen Schulschwänzer ist gerechtfertigt
Der Einsatz in Bayern zu Beginn der Pfingstferien war ein Warnsignal an die Eltern. Lehrerverbandspräsident Heinz-Peter Meidinger will die Missachtung der Schulpflicht nicht hinnehmen.
Der Polizeieinsatz gegen Schulschwänzer zu Beginn der Pfingstferien in Bayern ist aus Sicht des Deutschen Lehrerverbands gerechtfertigt gewesen. Dessen Präsident Heinz-Peter Meidinger sagte der „Passauer Neuen Presse“: „Die Polizeiaktion in Bayern war ein notwendiger Schuss vor den Bug der Eltern. Ein sinnvolles Warnsignal, dass die Missachtung der gesetzlichen Schulpflicht nicht hingenommen werden kann.“ Der Bundeselternrat hatte zuvor den Einsatz als übertrieben bezeichnet.
Zu Beginn der Pfingstferien hatte die Polizei an Flughäfen in Bayern rund 20 Familien erwischt, die ihre Kinder die Schule schwänzen ließen. Allein in Nürnberg entlarvten Beamte in elf Fällen Eltern, die mit dem Nachwuchs lieber in den Urlaub flogen, als die Kinder in den Unterricht zu schicken. Am schwäbischen Allgäu Airport nahe Memmingen zählten Polizisten zehn Fälle. Gegen die Eltern ist bei den zuständigen Landratsämtern Anzeige erstattet worden.
Nach Einschätzung von Meidinger haben falsche Krankmeldungen vor und nach den Ferien in den vergangenen Jahren zugenommen. Die Schulen selbst seien meist machtlos. Das Verhalten der Eltern, die sich nicht damit abfinden, dass Schulen Anfragen nach einem früheren Ferienbeginn ablehnen, bezeichnete Meidinger als „ethisch höchst bedenklich“. „Sie bringen ihren Kindern bei, dass man tricksen und sich über Regeln hinwegsetzen dürfe.“ (dpa)
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