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Relikte der Vergangenheit. Eine Familie blickt zurück auf das Leben in DDR.
© privat

25 Jahre deutsche Einheit: Leben in der DDR - eine Familie blickt zurück

Meine Mutter und meine Oma lebten in der Deutschen Demokratischen Republik. Sie sagen, sie haben gut gelebt. Ich frage mich, wie.

Von allen Dingen, die es hätten sein können, erinnert sie sich ausgerechnet an den Schmerz in den Beinen.

Anke Schumacher steht vor dem Kulturhaus in Kalbe an der Milde, einer Kleinstadt im Norden Sachsen-Anhalts. Zwischen Menschen mit Schildern in der Hand und papiernen Nelken auf der Kleidung. Kinder tragen blaue oder rote Tücher um den Hals, die meisten Erwachsenen Abzeichen auf der Brust und Jugendliche wie Anke dunkelblaue Hemden.

Sie alle sind schon stundenlang marschiert, haben Fahnen wehen lassen und die weiße Friedenstaube besungen. Jetzt stehen sie vor der Bühne, auf der einer vom Sozialismus erzählt und „SOOOzialismus“ sagt. Auch auf seiner Brust das Abzeichen, die Aufschrift: Sozialistische Einheitspartei Deutschlands.

Es ist ein 1. Mai, in den 1980er Jahren. In der Deutschen Demokratischen Republik. Die Kalbenser feiern die Arbeiter, ihre Leistungen und den Frieden.

Und Anke erinnert sich daran, dass ihr vom Stehen die Beine wehtun.

Sie hockt sich hin, weil sie nicht mehr stehen kann. Zwischen den anderen in ihren Blauhemden. Sie verschwindet zwischen ihnen.

PROGRAMM FÜR DIE BILDUNGS- UND ERZIEHUNGSARBEIT IM KINDERGARTEN, BERLIN 1984, Seite 221

Die Kinder sollen wissen, dass der 1. Mai der Internationale Kampf- und Feiertag der Werktätigen ist. Sie sollen wissen, dass die Werktätigen diesen Tag zur Stärkung der DDR und zur Erhaltung des Friedens festlich begehen. Sie stellen fest, dass rote Fahnen und die Länderfahnen wehen und Freude herrscht. Es ist ihr Wunsch zu entwickeln, gemeinsam mit den Eltern an den Festveranstaltungen teilzunehmen.

Warst du gern da?

Nein, das war komplett langweilig.

Warum bist du dann hingegangen?

Jeder musste hin.

Das hat dich nicht gestört?

Das ging doch nur ein paar Stunden. Und den Rest des Tages hatten wir schulfrei. Sonst hätte ich auch Ärger von meiner Mutter bekommen.

Valerie Schönian sprach mit Mutter und Großmutter über das Leben in der DDR.
Valerie Schönian sprach mit Mutter und Großmutter über das Leben in der DDR.
© privat

Vor ein paar Wochen habe ich zu Hause meine Geburtsurkunde entdeckt. Geburtsort: Gardelegen, im heutigen Sachsen-Anhalt. Geburtstag: 25. September 1990. Ausgestellt von der Deutschen Demokratischen Republik, acht Tage vor der Wiedervereinigung. Ich bin in einem Staat geboren, der nicht mehr existiert.

Anke ist in ihm aufgewachsen. Sie ist meine Mutter.

Rede ich mit anderen über die DDR, geht es um die Stasi, die Mauer, die Mauertoten, den Bananenmangel. Mit meiner Mutter geht es um ihre ersten Zigaretten.

Ihre Mutter, meine Oma, war in der Partei. Rede ich mit ihr über die DDR, geht es um ihre Arbeit in der Kaufhalle.

Sie haben gut gelebt, sagen sie. Sie haben doch vieles nicht gewusst.

Ankes Mutter, meine Oma, steht nicht vor der Bühne. Gabriele Schumacher wartet mit ihren Kolleginnen abseits der Menschenmenge. Mit hochgesteckten Haaren und in weißem Kittel, wie sie es jeden Tag in der Kaufhalle trägt. Sie verkaufen gleich Stulle und Bockwurst an die Leute. Vor Ende der Kundgebung damit anzufangen, ist verboten.

Warum sollte deine Tochter denn zum 1. Mai gehen?

Das war eben Pflicht.

Habt ihr sonst mal über die DDR geredet?

Eigentlich nicht.

MITGLIEDSBUCH DER SOZIALISTISCHEN EINHEITSPARTEI DEUTSCHLANDS

Name: Schumacher, Gabriele

Geburtsdatum: 5. Februar 1945

Parteimitglied seit: 4. April 1966

Datum der Ausstellung: 6. Oktober 1970

Wieso bist du denn in die SED eingetreten?

Das ist doch selbstverständlich. Sonst kamst du ja gar nicht weiter irgendwie.

Ja, aber wie kam`s dazu?

Da war ich in der Kaufhalle hier. Sie haben mich hochgeholt in den Betrieb und haben gefragt, ob ich da nicht mal reintreten möchte.

Da sagt man dann schon ja.

Wieso?

Das könnt Ihr euch jetzt gar nicht mehr vorstellen.

Sonst kommst du ja nicht weiter.

Gabriele ist angesehene Genossin, mehrfach ausgezeichnet als „Aktivist der sozialistischen Arbeit“. An sechs Tagen in der Woche arbeitet sie in der Kaufhalle. Montags bis freitags steht sie um 5 Uhr auf, um davor noch Milch zu verkaufen. Nach acht Stunden macht sie sich ihre Haare, bindet sich eine neue Schürze um und geht zum Kellnern ins Kulturhaus, mehrmals in der Woche, am Wochenende fast immer. In der "Gardelegener Volksstimme" nennen sie sie „willig und wissbegierig“. Einmal bekommt sie für ihren Einsatz 350 Mark, ein anderes Mal eine achttägige Reise nach Moskau.

Ich kann nichts Schlechtes sagen über die DDR.

Hat dir nichts gefehlt?

Wir hatten ja alles. Wenn es Bananen gab, konnte ich die als Verkäuferin mitnehmen.

Hast du nichts vermisst?

Was sollte ich denn vermissen?

LEBENSLAUF ANKE SCHUMACHER, VOM 30. JANUAR 1986

In der 4. Klasse wurde ich in die Reihen der Thälmannpioniere aufgenommen. In der 8. Klasse trat ich in die DSF und in die FDJ ein und wurde Mitglied des DTSB. 1982 wurde ich in die GST und im DRK aufgenommen. Im 9. Schuljahr wurde ich Stellvertreter des FDJ-Sekretärs. Ich wurde Propagandist des FDJ-Studienjahres und bekam zwei Mal das „Abzeichen für gutes Wissen“ in Gold.

Wieso hast du denn da überall mitgemacht?

Das war Pflicht. Und ich war eine gute Schülerin.

Das muss doch nerven.

Du bist damit nicht aufgewachsen. Du wurdest offen erzogen und würdest damit nicht klar kommen.

Wir sind da hörig so reingewachsen.

Anke Schumacher wird am 12. Februar 1968 in Kalbe geboren.
Anke Schumacher wird am 12. Februar 1968 in Kalbe geboren.
© privat

Anke wird am 12. Februar 1968 in Kalbe geboren. Knapp 40 Kilometer von der Mauer entfernt. Ihre Kindheit verläuft so, wie es im Bildungsplan der DDR steht. Bis zur dritten Klasse ist sie Jungpionierin und trägt das blaue Halsband, dann als Thälmann-Pionierin das rote. Einmal in der Woche gibt es in der Schule einen Fahnenappell. Der Direktor begrüßt sie, tatsächlich, mit: „Seid bereit.“ Sie und ihre Klassenkameraden antworten: „Immer bereit.“

Der Lehrer sagte noch: „Für Frieden und Sozialismus, seid bereit!“ Doch daran erinnert sich Anke in diesem Moment nicht mehr.

Wofür denn bereit sein?

Da musst du Honecker fragen.

Hast du dich das nie gefragt?

Es war mir egal. Das hat man automatisch gesagt. Es gab ja nichts anderes.

Mit 14 bekommt sie das blaue Hemd der FDJ-Mitglieder. Es ist das Alter, in dem sie ihren ersten Schnaps trinkt und ihre ersten Zigaretten raucht. Immer um 18 Uhr trifft sie sich an einer Bank aus Holz, gleich neben der Kaufhalle, in der ihre Mutter arbeitet. Zum Rumstehen und Reden. Alle sind da nach der Schule.

Im Nachhinein war da bestimmt jemand von der Stasi dabei.

Wie war das denn, mit der Stasi zu leben?

Das war schon komisch. Aber man hat sich damit auch nicht beschäftigt.

Das ist doch widersprüchlich.

Ich habe kein Facebook und weiß auch warum.

Was ist mit dir?

Einmal in der Woche geht sie zur FDJ-Versammlung. Einmal in der Woche kümmert sie sich um die Altwertstoffsammlung. Einmal in der Woche stellt sie sich an. Etwa zwei Stunden dauert das. Wofür, weiß sie nicht, wenn sie in die Schlange tritt. Mal ist es Bettwäsche, mal sind es Handtücher oder Herrentaschentücher.

Gabriele Schumacher wurde am 5. Februar 1945 geboren.
Gabriele Schumacher wurde am 5. Februar 1945 geboren.
© privat

Das hört sich alles so kritisch an und so bettelnd. Aber so war das nicht. Für mich war das normal. 

Aber hat dir was gefehlt?

Ich wollte immer nur Westkaugummis haben. Im Westfernsehen haben sie gesagt, davon werden die Zähne weiß.

Sie schauen Dallas und Denver. Über den Sozialismus sprechen sie zu Hause nie. Nicht über die Stasi. Nicht über die Mauer, nicht über die Toten an der Mauer.

AUSWEIS: ARBEITERKONTROLLE DER GEWERKSCHAFTEN, INHABER: SCHUMACHER, GABRIELE

Die Arbeiterkontrolleure sind in ihrem Betrieb gewählt und berechtigt, Kontrollen durchzuführen, die der Feststellung unterbelegten Wohnraumes, der richtigen Verteilung des Wohnraumes und der planmäßigen Durchführung der Reparatur- u. Werterhaltungsmaßnahmen an Wohnungen dienen.

Hättest du jemanden angeschwärzt, wenn er etwas gegen den Sozialismus, Honecker, die DDR gesagt hätte, Oma?

Nee, nee, ganz bestimmt nicht.

Hast du Witze über die DDR oder die Stasi gemacht?

Man durfte laut nichts sagen gegen Honecker. Das wussten alle. Nur Gutes.

Das hat dich nicht gestört?

Nee, eigentlich nicht.

Habt Ihr in kleiner Runde mal Witze über Honecker gemacht?

Ich glaube nicht.

Echt?

Wir waren gut erzogen.
Die wöchentlichen Parteiversammlungen finden in der Kaufhalle statt, in der Gabriele arbeitet. Vorne steht der Parteisekretär. Der, der sie auch in die Partei geholt hat. Er erzählt, dass sie in der BRD 13,99 auf die Schilder schreiben. Damit es sich billiger anhört. Und von der Arbeitslosigkeit in der BRD.

Gabriele hört nicht richtig zu. Aber klar hat sie Angst vor der Arbeitslosigkeit.

Hast du alles geglaubt, was in der DDR behauptet wurde, Oma?
Wir kannten ja nur das.

Als die Mauer gebaut wurde, warst du doch schon 16.

Ja, aber das hat uns gar nicht so viel ausgemacht.

Dass da eine Mauer  hochgezogen wird?

Ich kam doch aus Kalbe gar nicht raus.

Wolltest du nicht?

Wie sollte ich denn auch.

Auto.

Da musstest du erstmal rankommen. Da hatten wir kein Geld für. Wir hatten so viel, dass wir ordentlich leben konnten. Wir haben keinen Hunger gelitten oder so. Ich kann nichts Schlechtes sagen über die DDR.

LIED FÜR KINDER DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK

Wenn ich groß bin, gehe ich zur Volksarmee.
Ich fahre einen Panzer, ratata ratata.
Ich werd ein flinker Funker, dadidit dadidit.
Ich lade die Kanone, rumbummbumm rumbummbumm.
Wenn ich groß bin, gehe ich zur Volksarmee.

Anke will Kindergärtnerin werden. Sie ist 14. Ihre Lehrerin sagt, dafür müsse sie mit der Christenlehre aufhören. Anke ist gern in die Kirche gegangen. Als sie ihrem Pfarrer sagt, dass sie nicht mehr kommt, muss sie fast weinen.

Findest du das normal?

Was ist denn normal, mein Kind?

1984 beginnt Anke ihre dreijährige Ausbildung in Magdeburg. Sie lebt in einer Einzimmerwohnung im Zentrum. Am Wochenende fährt sie in die Altmark zurück, jeden Samstag ist Disko. Sie tanzen zu Boy George und Jimmy Summerville.

Während des Studiums verliebt sie sich das erste Mal so richtig. In Josef aus Ungarn. Er ist für ein Motocross-Rennen in der Altmark. Nach drei Tagen ist er wieder weg. Ihm hinterherzureisen: daran denkt sie nie. Mit 19 ist Anke ausgebildete Kindergärtnerin. Ob sie in die SED will, fragt sie niemand. Also ist sie nicht in der SED.

PROGRAMM FÜR DIE BILDUNGS- UND ERZIEHUNGSARBEIT IM KINDERGARTEN, BERLIN 1984, Seite 216

Die Erzieherin hat die Aufgabe, die von den Kindern bereits erworbenen Kenntnisse über die DDR zu festigen und zu erweitern und die Liebe zu ihrem sozialistischen Vaterland weiter auszuprägen. Die Kinder sind zur Verachtung der Feinde der Völker zu erziehen, die schuld daran sind, dass noch immer Menschen unterdrückt und ausgebeutet werden.

Würdest du mich als Mitläuferin bezeichnen?

Ja, schon, Mama.

Aber Mitläufer sind doch scheiße. Immer wieder passieren schlimme Dinge, weil Menschen ihre Schnauze halten.

Aber du bist ja mitgelaufen.

Ja, aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Ich wusste nicht, dass es falsch ist.

Empfindest du dein Leben in der DDR im Nachhinein als schlimm?

Eigentlich war's das ja nicht, ich hatte eine glückliche Kindheit. Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht. Aber eigentlich hatten wir ja auch keine Not.

WITZ, IRGENDWO AUS DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK

Ein Ami, ein Russe und ein Deutscher kriegen von Petrus ein drittes Auge geschenkt. Sagt der Ami, ich will das hier auf dem Kopf haben, damit ich das All überblicken kann. Sagt der Russe, ich will meines am Hacken haben, damit ich alles sehe, was hinter mir ist. Und der gute DDR-Bürger sagt: Ich will mein Auge auf dem Zeigefinger haben. Damit ich sehen kann, was hinterm Ladentisch versteckt liegt.

Wenn es Bananen oder Orangen gibt, nimmt Gabriele sie mit. Der Vorteil der Verkäuferinnen. Sie bezahlt natürlich. Manchmal gibt es aber selbst für die Verkäuferinnen nichts. Einmal fehlt der Ketchup, einmal die Butter, einmal das Klopapier. Wenn sie Schuhe kaufen will, geht sie mit Orangen ins Schuhgeschäft.

Hast du denn daran geglaubt, Oma, an die DDR und die SED, an den Sozialismus?

Man ist, wie man so schön sagt, Mitläufer gewesen. Man hat alles gemacht, was die das so gesagt haben.

Das hast du nie hinterfragt?

Mir ging's ja auch gut, in der SED. Ich war FDJ-Sekretärin, ich hatte alle Leute unter mir.

Muss man dafür nicht an den Sozialismus glauben?

Da kann ich dir gar keine richtige Antwort geben. Wir haben nichts anderes gekannt.

Es ist der 1. Oktober 1988 als Anke Torsten kennenlernt. Eine Woche später sind sie zusammen. Er hat keine besonderen Abzeichen. Seine Eltern sind nicht in der Partei, er ist nie zum 1. Mai gegangen und wenn seine Lehrer sagten: Seid bereit!, murmelten er und seine Kumpels: Keine Zeit.

Über Politik reden Anke und Torsten nie.

Sie werden zusammenbleiben. Heiraten, in ein Reihenhaus in Magdeburg ziehen und zwei Kinder bekommen. Mich und meinen Bruder.

Torsten war informierter als ich. Er hat viel mehr mitbekommen. Vielleicht war ich zur falschen Zeit am falschen Ort. Sonst wäre ich auch interessierter gewesen.

Wäre das gut gewesen?

Ich weiß es nicht. Aber das geht ja auch nicht, was da passiert ist. Ich war naiv. Ich war unwissend. Aber Unwissenheit schützt ja vor Strafe nicht. Es ist nicht toll, was ich gemacht habe.

Du hast ja nichts gemacht.

Das ist ja das Schlimme.

Ist die DDR für dich ein Unrechtsstaat?

Im Nachhinein ja, damals nicht.

Der 9. November 1989 ist ein Donnerstag. In der Nacht zu Freitag fällt in Berlin die Mauer. Bilder von Menschenmassen, die auf den grauen Betonblöcken tanzen, gehen um die Welt. Anke schaut sie im Fernseher ihrer Einzimmerwohnung in Magdeburg.

Hast du darüber nachgedacht hinzufahren?

Nein, ich musste ja am nächsten Tag arbeiten.

Aber das war doch ein historischer Moment.

Aber ich wusste, am nächsten Tag stehen die Kinder um 6 Uhr vor der Tür.

Hattest du Angst?

Nein, das waren doch unsere Leute. Ich habe mich gefreut für sie. Und ich dachte, jetzt bekomme ich meine Westkaugummis.

Wolltest du gleich rüber fahren?

Ich hätte auch noch eine Woche warten können.

Anke geht am 10. November wie immer in den Kindergarten. Am nächsten Morgen, einem Samstag, fährt sie mit Torsten Richtung Westen. Vor der Grenzstation Bergen/Dumme-Salzwedel stehen sie 12 oder 13 Stunden im Stau. Weil jeder, der drüben ankommt, einzeln begrüßt wird. Anke und Torsten fahren weiter nach Uelzen. Es ist dunkel, als sie ankommen. Als Erstes fällt ihnen die weiße Straßenbemalung auf. Sie reflektiert das Scheinwerferlicht.

Gabriele steht am 10. November wieder in der Kaufhalle. Mit hochgesteckten Haaren und weißem Kittel. Es sind keine Kunden da. Sie wird einige Wochen später mal rüberfahren, um ihr Begrüßungsgeld zu holen. Und dann nie wieder.

Den 1. Mai haben meine Oma und meine Mutter seit der Wende nicht mehr gefeiert. Was soll man denn da feiern, sagen sie.

In diesem Jahr hat meine Mutter, Anke Schönian, am 1. Mai gepackt. Um Mitternacht ging ihr Flieger nach Side. In die Türkei.

Valerie Schönian

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