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Frankreich vor der Stichwahl: Le Pen gibt keine Wahlempfehlung für Sarkozy

Die im ersten Präsidentschafts-Wahlgang ausgeschiedene rechtsextreme Marine Le Pen lehnt die Unterstützung für Nicolas Sarkozy ab. Der geht dennoch im rechten Lager auf Stimmenfang - mit Klagen über zu viele Ausländer.

Zum Auftakt der Kundgebungen zum 1. Mai in Frankreich hat der um seine Wiederwahl kämpfende Präsident Nicolas Sarkozy über zu viele Ausländer in Frankreich geklagt. In einem Interview des TV-Nachrichtensenders BFM betonte er: „Unser Integrationsmodell funktioniert nicht. Warum? Weil noch vor der Integration der bereits auf unserem Territorium empfangenen (Ausländer) andere eintreffen.“ Sarkozy, der am Sonntag gegen seinen sozialistischen Herausforderer François Hollande in die Stichwahl geht, ist auf die Stimmen von Wechselwählern angewiesen. Diese hatten der im ersten Wahlgang ausgeschiedenen rechtsextremen Marine Le Pen knapp 18 Prozent der Stimmen beschert. Sie lehnte jedoch - wie von Beobachtern erwartet - bei einer Kundgebung in Paris die Unterstützung für Sarkozy ab.

Er habe die nationale Souveränität aufgegeben, die Interessen der Banken verteidigt und die Immigration explodieren lassen: „Ein solcher Präsident kann nicht der Präsident des Volkes werden“, rief sie vor mehreren tausend Anhängern an der Oper aus. An die Adresse ihrer Anhänger betonte sie: „Unser historischer Kampf fängt erst an!“ Sie sollten selber frei entscheiden, wem sie ihre Stimme gäben, meinte Le Pen: „Ich werde Sonntag kein Kreuz (auf dem Stimmzettel) machen.“ Für die im Juni anstehende Parlamentswahl rief sie zur massiven Stimmabgabe für ihre Front National (FN) auf. Das Parlament bleibe der einzige Freiraum gegen die überbordende EU-Bürokratie. Sarkozy wird auf einer separaten Kundgebung in Paris erscheinen. Auch die Gewerkschaften planen eine eigene Veranstaltung. Mehrere prominente Arbeitnehmervertreter kündigten bereits ihre Unterstützung für Hollande an.

(dpa)

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