Kampf gegen den IS: Kurden vertreiben Dschihadisten aus dem Osten von Kobane
In der umkämpften Stadt Kobane im Norden Syriens drängen die Kurden die Terrormiliz IS weiter zurück - unterstützt von Luftschlägen der internationalen Koalition. Im Irak schüren Extremisten mit einem Selbstmordanschlag neue Gewalt.
Kurdische Kämpfer haben die Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) weiter aus der umkämpften nordsyrischen Stadt Kobane vertrieben. Bei heftigen Gefechten von Mitternacht bis zum Sonntagmorgen seien Truppen der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) in das vom IS besetzte Viertel Kani Araban im Osten der Stadt vorgedrungen, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
„Es gab in der vergangenen Woche enge Absprachen zwischen beiden Seiten“, sagte Rami Abdel Rahman, der Leiter der syrischen Beobachtungsstelle, über die Zusammenarbeit der Kurdenkämpfer mit der internationalen Koalition. „Die Koalition war so in der Lage, mehr direkte Treffer gegen IS-Stellungen in Kobane zu landen.“ Am Sonntagmorgen seien insgesamt sechs Luftschläge gegen IS-Stellungen östlich und westlich von Kobane erfolgt. Die Dschihadisten belagern die Enklave seit knapp fünf Wochen.
Elf Tote nach Selbstmordanschlag im Irak
Im Irak starben bei einem Selbstmordanschlag nahe Tikrit unterdessen elf Menschen. Nach Angaben der unabhängigen Nachrichtenseite Al-Sumaria News hatten Selbstmordattentäter eine Versammlung von Sicherheitskräften in einem Dorf der nordirakischen Provinz Salaheddin angegriffen. Dabei sei auch der örtliche Polizeichef getötet worden. In den vergangenen Tagen hätten irakische Truppen mit Luftunterstützung der internationalen Koalition vermehrt IS-Stellungen in der Umgebung angegriffen.
Im Kampf gegen IS hatten die USA zuvor die Komplettierung der irakischen Regierung als wichtigen Schritt zur Wiederherstellung der Stabilität im Land bezeichnet. Dies erklärte am Samstag die Sprecherin des Außenministeriums in Washington, Jen Psaki. Das irakische Parlament hatte am Samstag Chaled al-Obeidi als Verteidigungsminister und Mohammed al-Ghaban als Innenminister bestätigt.
Der seit Anfang September amtierende Ministerpräsident Haidar al-Abadi hatte zunächst ein Kabinett ohne die beiden sicherheitsrelevanten Posten vorgestellt. Grund waren Streitigkeiten im Parlament über deren Besetzung. Der seit den Wahlen im Frühjahr andauernde Machtkampf in der Hauptstadt Bagdad hatte letztlich auch den IS-Vormarsch in weite Teile des Landes begünstigt. (dpa)