Sabine Buder wollte gegen Merz und Co. antreten: Kreisvorstand verhindert Kandidatur von einziger Frau für CDU-Vorsitz
Sabine Buder aus Brandenburg wollte als einzige Frau für den CDU-Vorsitz kandidieren. Doch bereits ihre Nominierung ist gescheitert.
Bittere Niederlage für Sabine Buder: Nach dem Männertrio, das sich nach dem Wahldebakel um den Bundesvorsitz der CDU bewirbt, wollte mit ihr auch eine Frau für das Amt kandidieren. Sabine Buder aus Brandenburg, die trotz Niederlage bei der Bundestagswahl das beste Ergebnis der CDU-Direktkandidaten in der Mark geholt hatte, wollte Bundesvorsitzende der CDU werden. Doch ihr Plan ist gescheitert.
In einer außerordentlichen Sitzung lehnte der Kreisvorstand der CDU in Märkisch-Oderland am Dienstagabend eine Nominierung ab. Sieben Nein-Stimmen standen nur vier Ja-Stimmen (und zwei Enthaltungen) entgegen.
Buder gilt als Unterstützerin von Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz, der zum dritten Mal in Folge für den CDU-Vorsitz kandidiert. Merz wiederum hatte Buder im Wahlkampf vor Ort in Brandenburg unterstützt. Solche Frauen brauche es mehr in der CDU, hatte er dem Tagesspiegel gesagt. Daher wurde auch spekuliert, ob er sie in sein Team holt. Letztlich kam es nicht dazu und Buder wollte selbst antreten.
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„Ich bin super enttäuscht“, sagte Buder nach der Kreisverbandssitzung dem Tagesspiegel. „Die sollen mir nicht mehr erzählen, sie hätten keine Frauen, die kandieren wollen.“ Mit ihrer offenherzigen Art war Buder wiederholt in dem brandenburgischen Landesverband angeeckt, hatte offenen Sexismus beklagt.
„Ich habe nicht den Eindruck, dass eine grundlegende Erneuerung gewünscht ist.“ Sie sehe keine echte Bereitschaft dazu. „Das Leben geht weiter, ich habe morgen mehrere OP’s“, sagte die Tierärztin.
Der Deutschen Presse Agentur (dpa) sagte Buder am Mittwoch: „Ich wollte erreichen, dass es für die Mitgliederbefragung ein breiteres Angebot gibt“. Die bisherigen Kandidaten Norbert Röttgen, Helge Braun und Friedrich Merz seien sich vom Alter, Geschlecht und regionaler Verwurzelung ziemlich ähnlich, sagte Buder. „Das klingt nicht nach Aufbruch und Erneuerung“, sagte die 37-Jährige. „Nach dieser krachenden Niederlage bei der Bundestagswahl müssen wir aber aus den alten Strukturen 'raus.“
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Erst vor vier Tagen hatte Buder noch indirekt für Merz als Vorsitzenden geworben. „Aus meiner Sicht kann es für den Job nur einen geben“, schrieb sie auf Facebook und postete dazu ein Bild von ihr mit Friedrich Merz.
Der frühere Fraktionschef der Union hatte am Montagmittag im Berliner Hotel Estrel sein Team vorgestellt. Er will den Berliner CDU-Politiker Mario Czaja als Generalssekretär und die baden-württembergische Kommunalpolitikerin Christina Stumpp als stellvertretende Generalsekretärin. Ein Amt, das es bislang noch gar nicht gibt.
Auch Außenpolitiker Norbert Röttgen ist am Montagabend einstimmig vom CDU-Kreisvorstand Rhein-Sieg nominiert worden. Neben Merz und Röttgen hat der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun seine Kandidatur für die Nachfolge von Armin Laschet angekündigt. Der neue Vorsitzende soll nach einer im Dezember geplanten Mitgliederbefragung am 21. Januar von den 1001 Delegierten eines Parteitags in Hannover gewählt werden.
Buder hatte ihre Partei nach der Wahl kritisiert
Sabine Buder hatte sich mit ihrer Analyse der Bundestagswahl wenig Freunde gemacht. Bereits im Wahlkampf sei sie kaum unterstützt worden, beklagte sie.
So erklärt Buder etwa: „Dabei wurden meine Art der Wahlkampfführung sowie die inhaltliche Ausrichtung meiner Kampagne von Seiten der Landespartei und ihrer Gremien mehrfach stark kritisiert – anstatt die Bemühungen im Wahlkreis zu unterstützen, um somit wenigstens ein Direktmandat zu gewinnen.“ Sie stehe für eine „für die personelle Neuausrichtung bereit“.
In Brandenburg hatte die CDU bei der Wahl massive Einbußen erlitten und kein einziges Direktmandat erringen können. Buder aber lag mit ihrem Ergebnis im Wahlkreis von 23,4 Prozent deutlich über dem Zweitstimmenanteil der CDU im Land von 15 Prozent.
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