Verbot von Diesel- und Benzinautos: Konsequent auf dem Weg zur Elektromobilität
Solange VW & Co. mit Benzin- und Dieselautos genug Geld verdienen, engagieren sie sich nicht ausreichend für Elektromobilität. Nur drastische ökonomische Anreize werden zum Umdenken führen. Ein Kommentar.
Keine zwei Wochen ist es her, dass auch das EU-Parlament das Pariser Klimaschutzabkommen ratifizierte. Die Welt, so viel ist klar, will raus aus CO2-Emissionen, spätestens ab 2050 soll Neutralität gewährleistet sein; zum Schutz unserer Lebensgrundlagen, unserer Gesundheit auf jeden Fall. Weit hin ist es bis dahin, mag man meinen. Doch die Zeit vergeht rasch, und wenn das Klimaziel mehr sein soll als ein leeres Versprechen, dann muss über die Folgen des Pariser Abkommens schon jetzt gesprochen werden.
Das ist die Aufgabe von Politik: Rahmen setzen, damit sich alle auf Veränderungen einstellen können. Im konkreten Fall heißt das, Antworten zu geben auf die Frage, wie emissionslastige Antriebe bei Fahrzeugen so zurückgedrängt werden können, dass 2050 von der Straße kein CO2 mehr in die Atmosphäre gelangt.
Die Mehrheit der deutschen Bundesländer hat nun die EU-Kommission dazu aufgefordert, sich über ein gemeinsames Steuer- und Abgabensystem Gedanken zu machen, das ökologische Anreize setzt – bis hin zum Verbot einer Neuzulassung von emissionserzeugenden Fahrzeugen ab 2030. Konsequent wäre ein solches Anreizsystem allemal. Und unbedingt nötig, wie man am Unwillen vor allem der deutschen Autobauer sieht, sich mit dem Thema Elektromobilität ernsthaft auseinanderzusetzen. Solange die Rahmenbedingungen nämlich so sind, dass VW & Co. mit Benzinern und Dieselfahrzeugen mehr Geld verdienen als mit E-Autos, werden Forschung und Entwicklung zu Nebenschauplätzen.
Der richtige Weg ist, Elektroautos müssen in Anschaffung und Verbrauch deutlich effektiver sein als Verbrenner - und das ohne künstliche Verteuerung, Gängelung und Bestandsschutz für Altfahrzeuge.
schreibt NutzerIn base51
Erst die Aussicht auf schlechte Geschäfte wird den Innovationstrieb in Gang bringen. Diesen leicht verständlichen Mechanismus haben die Bundesländer mit ihrem Vorstoß beschrieben: Wenn ab 2030 in Europa Horrorsteuern auf Benzin und Diesel fällig werden, wird der Absatz von E-Autos nach oben schnellen. Dass bis dahin noch eine Menge getan und bedacht werden muss, damit die europäische Wirtschaft nicht unter einem Emissionsverbot in die Knie geht, ist klar. Umso wichtiger ist es, direkt damit zu beginnen. Damit das Klimaschutzabkommen nicht zum Wohlstandskiller wird und jene gesellschaftliche Akzeptanz in der Bevölkerung verliert, die es heute hat.