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Bilder, die man aus Wüsten kennt, aufgenommen da, wo der Rhein mal floss.
© dpa

Klimagipfel in Kattowitz: Können bitte alle aufhören, vom Klimaschutz zu reden!

Das Klima retten? Wozu? Dem Klima ist egal, wie es ist. Wer dem Klimaschutz zu wahrer Bedeutung verhelfen will, steht vor einem Vokabelproblem. Eine Glosse.

Am Anfang war das Wort. Und das war schon falsch. Alle reden von Klimaschutz und Klimarettung gar, Konferenz hier und da und noch eine obendrauf, wie jetzt der internationale Klimagipfel im polnischen Kattowitz. Aber so richtig verfängt das Thema nicht, es berührt nicht, und warum nicht?

Klima ist laut dem Umweltbundesamt „im engen Sinn definiert als statistisches Durchschnittswetter, das in einer Region über Monate bis hin zu Tausenden von Jahren herrscht“. Klima ist also das Ergebnis einer Gleichung. Eine Formel schützen oder retten? Ist doch Quatsch. Die Formel ist sich doch egal, anders gesagt: Klima ist immer, sogar auf dem Mond. Auch wenn es da nicht regnet.

Was zu schützen oder retten wäre, sind Mensch, Tier und Natur. Denen geht es an den Kragen, wenn das Klima sich ändert, nicht dem Klima. Vielleicht wäre ja für die Welt von morgen etwas gewonnen, wenn aus dem Klimaschutz- der Menschenschutz würde? Worte machen Einstellungen. Einstellungen machen Verhaltensänderungen. Wer kauft sich einen SUV und fährt damit drei Mal um die Ecke, um Kiwis aus Neuseeland einzukaufen, wenn er damit den Menschenschutz gefährdet? Wer steigt unter diesem Verdacht ins Flugzeug für ein überflüssiges Shoppingwochenende in Kopenhagen? Wer steigt aus internationalen Verhandlungen aus, die das Überleben des Menschen auf dem Planeten sichern sollen?

Das richtige „Wording“, wie es im neudeutschen PR-Sprech heißt, kann einen Erfolg zwar nicht garantieren, aber das falsche ist auf alle Fälle ein Hindernis. Und Klimaschutz hat nicht geschafft, den Touch loszuwerden, letztlich ein Hobbythema von Öko-Freunden zu sein. Es erinnert immer noch an selbstorganisierte Busreiseunternehmen namens "Prima Klima", an Selbstgestricktes und Naturfreundliches. Es klingt unernst und irgendwie zu luftig. Was es nicht ist. Es ist von existenzieller Relevanz. Aber das muss sich mal rumsprechen - vielleicht in anderen Worten.

Ariane Bemmer

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