Abkehr vom Klimaschutz: Kohle-Lobbyist soll US-Umweltbehörde dauerhaft leiten
Er ließ Klimaauflagen für US-Kohlekraftwerke lockern. Jetzt soll der frühere Kohle-Lobbyist Andrew Wheeler Chef der Umweltbehörde EPA werden.
US-Präsident Donald Trump will den Interimschef der Umweltbehörde EPA, den früheren Kohle-Lobbyisten Andrew Wheeler, dauerhaft mit dem Posten betrauen. Am Rande einer Zeremonie im Weißen Haus lobte Trump am Freitag Wheelers Arbeit ausdrücklich und kündigte an, dass dieser den EPA-Chefposten dauerhaft behalten solle. Solche Personalentscheidungen müssen vom Senat gebilligt werden, angesichts der Mehrheit von Trumps Republikanern in der Kongresskammer dürfte dies aber eine Formsache sein.
Wheeler leitet die EPA, seitdem der vorherige Behördenchef Scott Pruitt im Juli wegen einer Reihe von Skandalen zurückgetreten war. Wie zuvor Pruitt wirkt Wheeler systematisch darauf hin, eine Reihe von Umweltauflagen rückgängig zu machen, die unter Trumps Amtsvorgänger Barack Obama beschlossen worden waren. So wurden Klimaauflagen für Kohlekraftwerke gelockert. Außerdem sollen die Emissionsstandards für Autos ab dem Jahr 2025 abgeschwächt werden. Allerdings reichten mehrere Bundesstaaten Klage gegen diese Entscheidungen ein
Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die US-Kohleindustrie zu retten. Am menschengemachten Klimawandel äußerte er immer wieder Zweifel. Im Juni 2017 verkündete er den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen. (AFP)