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Feuerwehrleute von Fire and Rescue NSW versorgen einen geretteten Koala in Jacky Bulbin Flat, New South Wales am 21. November 2019.
© Paul Sundmals/REUTERS

Buschfeuer in Australien: Koalas bekommen besseren Schutz

In Australien wüten 100 Buschfeuer, die Lage ist ernst. Koalas leiden ganz besonders unter den Bränden und sollen jetzt besser geschützt werden.

Mehrere Hundert Feuerwehrleute haben im Osten Australiens am Wochenende weiter eine 60 Kilometer breite Feuerfront nahe der Millionenstadt Sydney sowie zahlreiche Buschbrände bekämpft. Premierminister Scott Morrison dankte ihnen am Sonntag für ihren „großartigen“ Einsatz.

Im besonders stark betroffenen Bundesstaat New South Wales gingen 1.600 Feuerwehrleute bei großer Hitze und Wind gegen rund 100 Buschfeuer vor. Auch im nördlichen Nachbarstaat Queensland wüteten weiter zahlreiche Brände. Dort will die Regionalregierung nun die Koalas besser schützen.

Atemmasken und Asche an Sydneys Stränden

Im Nordwesten der Millionenmetropole Sydney waren am Freitag mehrere Brände in einem „Megafeuer“ aufgegangen, einer der Brandherde wütet demnach lediglich 75 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

Die Feuerfront dieses sogenannten Gospers-Mountain-Feuers habe bereits Teile mehrerer Nationalparks erfasst und dort großen Schaden angerichtet, teilte die Feuerwehr am Wochenende mit. Die Flammen bedrohten zudem Häuser. „Es wird viele Wochen dauern, um dieses Feuer löschen zu können - und auch nur, wenn wir viel Regen bekommen“, hieß es bei RFS.

Seit Tagen ist in Sydney, der Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales, die Luft wegen des „Megafeuers“ rauchgeschwängert, viele Einwohner tragen auf der Straße Atmenschutzmasken. Am Sonntag fanden Strandgänger Asche an einigen Stränden im Osten der Stadt.

Ein Hund sitzt am Strand des Milk Beach, während Strandbesucher im Wasser schwimmen. Der Himmel ist durch Rauch von Buschfeuern verdunkelt. Im Bundesstaat New South Wales brennen Anfang Dezember 2019 mehr als 100 Buschfeuer, mehr als 2.800 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen.
Ein Hund sitzt am Strand des Milk Beach, während Strandbesucher im Wasser schwimmen. Der Himmel ist durch Rauch von Buschfeuern verdunkelt. Im Bundesstaat New South Wales brennen Anfang Dezember 2019 mehr als 100 Buschfeuer, mehr als 2.800 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen.
© Steven Saphore/dpa

Der Wetterdienst warnte vor einer neuen Hitzewelle zu Wochenbeginn mit Temperaturen von 40 Grad Celsius und mehr. Schon am Wochenende begünstigten Hitze und Winde die Feuer und erschwerten der Feuerwehr die Löscharbeiten.

Im nördlichen Nachbarstaat Queensland vernichteten die zahlreichen Buschfeuer seit Beginn der diesjährigen Brandsaison im Oktober mehr als 200.000 Hektar Land, in New South Wales mehr als zwei Millionen Hektar. Dort zerstörten die Flammen zudem mehr als 680 Häuser und beschädigten 250 Gebäude. Beide Bundesstaaten leiden seit längerem unter großer Trockenheit, was die Buschfeuer begünstigt. Üblicherweise beginnt Australiens Brandsaison erst im November.

Koalas leiden unter den Feuern

Unter den Buschfeuern leiden auch die Koalas, die zusammen mit Kängurus nur in Australien heimisch sind. Die Feuer zerstörten auch schon Teile ihres Lebensraums. Die Regierung in Queensland kündigte deshalb am Sonntag an, mehr als 570.000 Hektar im Südosten des Staates als Koala-Prioritätsgebiet auszuweisen. Auf dieser Fläche sollen künftige Eingriffe wie Waldrodung strenger begrenzt werden.

Ein Feuerwehrmann überwacht ein Gegenfeuer, mit dem ein Wohngebiet 90-110 Kilometer vor Sydney vor dem herannahenden Buschfeuer geschützt werden soll.
Ein Feuerwehrmann überwacht ein Gegenfeuer, mit dem ein Wohngebiet 90-110 Kilometer vor Sydney vor dem herannahenden Buschfeuer geschützt werden soll.
© Saeed Khan/AFP

Die Beutelsäuger leben vor allem in Bäumen. Dort bewegen sie sich kaum. Kängurus und Hirsche können den Feuern häufig entkommen, weil sie rennen können. Koalas hingegen klettern als Überlebensstrategie höher in die Bäume.

Nach Angaben der Naturschutzorganisation Australia Koala Foundation (AKF) gibt es noch zwischen 43.000 und 100.000 Koalas. Allein in New South Wales starben durch die Feuer seit Oktober nach Angaben von Tierschützern mehr als 350 Koalas. (Tsp, dpa)

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