"DDR-Folklore": Knabe gegen DDR-Uniformen am Brandenburger Tor
Auf dem Pariser Platz stehen oft Schausteller in DDR-Uniformen, um von Touristen gegen Geld fotografiert zu werden. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Hohenschönhausen, will die Symbole der Diktatur dort verbieten lassen.
Der Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, fordert ein Verbot von DDR-Folklore am Brandenburger Tor in Berlin. 50 Jahre nach dem Mauerbau sei es an der Zeit, dass die Bundesregierung „dieses geschmacklose Treiben“ verbiete, erklärte Knabe am Freitag in Berlin. Er fügte hinzu: „Ich kenne kein anderes Land, in denen man in den Uniformen einer gestürzten Diktatur auf der Straße frei herumspazieren kann.“ Nicht nur für viele Opfer sei es schmerzhaft mit anzusehen, wenn vor den ehemaligen Grenzübergängen immer noch oder schon wieder DDR-Grenzer herumstünden. „Es wirft auch kein gutes Licht auf Deutschlands Umgang mit seiner kommunistischen Vergangenheit“, sagte Knabe einen Tag vor den zentralen Gedenkfeierlichkeiten zum 50. Jahrestag des Mauerbaus.
Knabe forderte Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) auf, ein Gesetz vorzulegen, dass die rechtlichen Voraussetzungen für ein Verbot des öffentlichen Tragens von DDR-Uniformen schaffe. Knabe betonte: „Die meisten ehemals kommunistischen Staaten haben solche Regelungen seit Langem. Nur Deutschland hinkt hier hinterher.“ (epd)