Ukraine: Klitschko erklärt Kandidatur bei Präsidentschaftswahl
Der Boxweltmeister und Chef der Udar-Partei erklärte, dass er am Urnengang am 25. Mai antreten werde. Zudem rief das ukrainische Parlament den Strafgerichtshof in Den Haag auf Janukowitsch den Prozess zu machen.
In der Ukraine hat Boxweltmeister Vitali Klitschko seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im Mai erklärt. Er werde bei dem Urnengang am 25. Mai antreten, sagte Klitschko.
„Ich bin überzeugt, dass wir die Prinzipien und Spielregeln in der Ukraine komplett ändern müssen, wir müssen die Gerechtigkeit wiederherstellen.“ Der 42-jährige Vorsitzende der Udar-Partei war einer der Anführer der Protestbewegung gegen Präsident Viktor Janukowitsch, der nach wochenlangen blutigen Protesten am Samstag vom Parlament abgesetzt wurde.
Auch die frühere Ministerpräsidentin Julia Timoschenko will offenbar bei der Wahl kandidieren. Die „Bild"-Zeitung berichtete am Dienstag, Timoschenko habe gegenüber Vertretern ihrer Partei gesagt, „definitiv“ bei der Wahl antreten zu wollen. Die 53-Jährige war bei der Präsidentenwahl 2010 gegen Janukowitsch angetreten, ihm aber knapp unterlegen. Anschließend wurde sie in einem international als politisch motiviert betrachteten Prozess zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Am Samstag kam sie im Zuge des politischen Umsturzes aus dem Gefängnis frei.
Janukowitsch soll in Den Haag vor Gericht
Zudem hat das ukrainische Parlament den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag aufgerufen, dem entmachteten Präsidenten Viktor Janukowitsch wegen der Anordnung von Gewalt gegen Demonstranten den Prozess zu machen. „Wir rufen den IStGH auf, die Verantwortlichen für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu ermitteln (...) und Viktor Janukowitsch und andere Verantwortliche zu verfolgen, die kriminelle Befehle gaben oder ausführten“, hieß es in einer Parlamentsresolution am Dienstag.
Janukowitsch ist seit dem Umsturz auf der Flucht und abgetaucht.